Ortsbeirat fordert Erhalt der Pfalzeler Grundschule

Pfalzel · Der Pfalzeler Ortsbeirat widersetzt sich vehement der möglichen Schließung der Gregor-von-Pfalzel-Grundschule. Der Ortsbeirat will jetzt alle Kräfte mobilisieren, um ihren Erhalt zu erwirken.

 Die Pfalzeler Grundschule liegt direkt am Moselufer. Deshalb wurde im Ortsbeirat die Vermutung geäußert, die Stadt habe Interesse an der Schließung, weil sie das Grundstück verkaufen wolle. TV-Foto: Gabriela Böhm

Die Pfalzeler Grundschule liegt direkt am Moselufer. Deshalb wurde im Ortsbeirat die Vermutung geäußert, die Stadt habe Interesse an der Schließung, weil sie das Grundstück verkaufen wolle. TV-Foto: Gabriela Böhm

Pfalzel. "Die Pfalzeler Grundschule steht auf der Kippe", sagte Ortsvorsteher Werner Pfeiffer (FWG) am Mittwochabend in der Sitzung des Ortsbeirates. Diese Ankündigung löste etliche verärgerte Bemerkungen aus. Seit Jahren setzt sich der Ortsbeirat für den Erhalt der Grundschule im dörflich strukturierten Stadtteil Pfalzel ein. Sie wurde saniert und Schimmel beseitigt. Seit einiger Zeit nutzt der Kindergarten zwei Räume der Schule. "Eine super Sache ist das, da werden die Kinder früh an die Schule herangeführt", sagte Sarah Lorenz (FWG). Nach jahrzehntelangen Bemühungen habe Pfalzel jetzt endlich ein Baugebiet mit jungen Bewohnern. Das Erste, was die Leute fragen würden sei: "Habt ihr einen Kindergarten, habt ihr eine Grundschule?", sagte Pfeiffer. "Und da konnten wir immer sagen: ,Jawoll!\'"
Das Schulentwicklungskonzept des externen Beratungsunternehmens biregio wurde am Mittwoch vorgestellt. Es befürwortet wegen des sanierungsbedürftigen Daches der Pfalzeler Grundschule und der damit verbundenen Kosten für die klamme Stadt die Schließung. Pfalzeler Kinder müssten dann die Biewerer Grundschule besuchen. Schon jetzt gehen einige Pfalzeler Kinder auf die Biewerer Grundschule.
Die Kritik an den Schließungsplänen fiel dennoch fraktionsübergreifend vernichtend aus. Die Dorfgemeinschaft und Familien würden auseinandergerissen, hieß es. Viele Familien seien beunruhigt über die Schulschließungsdebatte. Die Pfalzeler Ortsbeiräte erinnerten an den Eingemeindungsvertrag, der Pfalzel eine eigene Schule zusicherte. Horst Görgen (CDU): "Der Vertrag ist null und nichtig!" Bernd Denker (SPD): "Dann ist das eine Verarschung!"
Aufgrund der exponierten Lage der Schule am Moselufer wolle die Stadt wohl "das wertvolle Baugrundstück verhökern", vermutete Herbert Kern (CDU). Er räumte aber ein: "Alle wollen die Schulen erhalten, die Fakten sprechen jedoch dagegen." Auch Andreas Schleimer (SPD) fand es schwierig, "ohne Grundlage zu diskutieren" - das Konzept müsse vorliegen.
Einstimmig nahm der Ortsbeirat den Vorschlag des Ortsvorstehers an, einen runden Tisch mit Beteiligten aller Fraktionen, der Schule, des Kindergartens und weiteren Multiplikatoren zu gründen. "Es ist nicht alles aus", sagte Pfeiffer. "Es gibt verschiedene Punkte, wo wir ansetzen können." Aber die Zeit eilt. Erste Entscheidungen in der Debatte um die Schulen stehen schon nach den Herbstferien an.

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