Partnerland Bolivien im Mittelpunkt des „Tags der Förderschulen“

Trier · Rund 800 Schüler von 19 Förderschulen aus dem gesamten Bistum Trier haben sich am Tag der Förderschulen im Rahmen der Heilig-Rock-Tage beteiligt. Das Partnerland Bolivien stand bei ihren Aktivitäten im Mittelpunkt.

Partnerland Bolivien im Mittelpunkt des „Tags der Förderschulen“
Foto: Ernst Mettlach

(red) „Huch, sieht ganz schön ungewohnt aus. Aber gut!“, freut sich ein Mädchen mit einer bunten, bolivianischen Kopfbedeckung, als sie sich im Spiegel sieht. Fröhlich posiert sie mit Schulkameraden für ein Erinnerungsfoto. Andere Kinder basteln Sorgenpüppchen oder Freundschaftsbändchen – auch die sind eine schöne Erinnerung an diesen besonderen Tag.

Zum „Tag der Förderschulen“ im Rahmen der Heilig-Rock-Tage sind rund 800 Schüler von 19 Förderschulen aus dem ganzen Bistum nach Trier gereist. Die Schüler, die unter anderem aus Neunkirchen, Gerolstein, Schweich, Mayen, Saarburg, Bitburg, Prüm, Rheinbrohl, Ottweiler, Trier oder Dohr kommen, markieren bei der Begrüßung im Treffpunktzelt mit Fähnchen ihren Herkunftsort auf einer großen Bistumskarte.

„Wir sind froh, dass in diesem Jahr noch mehr Schüler gekommen sind, als in den vergangenen Jahren“, sagt Brunhilde Werner, Bezirkskatechetin für Förderschulen im Bistum Trier. Im Mittelpunkt der Workshopangebote steht Bolivien – aus Anlass des Partnerschaftsjubiläums. Spielerisch können Kinder und Jugendliche das lateinamerikanische Land kennen lernen.

Im großen Bolivienzelt auf dem Hauptmarkt lauschen sie der bolivianischen Gruppe „Kantu“, die zum Mitmachkonzert eingeladen hat. Das junge Publikum sitzt im Halbkreis um die Bühne, manche auch auf dem Boden oder vor dem Zelt, weil der Platz nicht ausreicht. Begeistert klatschen die Kinder mit, lassen sich spontan zum Tanz auffordern und dürfen auch Instrumente selbst ausprobieren – wie die Rassel aus Schafhufen.

Auf dem Domplatz lassen Schüler Luftballons in den Farben rot, gelb und grün, den Nationalfarben Boliviens, steigen. Wer möchte, kann Wünsche und Grüße auf einer Postkarte mitschicken. „Guck mal da, der grüne, das ist meiner“, ruft aufgeregt ein Junge und zeigt zum Himmel. „Hoffentlich fliegt er weit!“ Auch in Bastelworkshops, bei einem Sitztanz und während einer Filmvorführung können die Kinder und Jugendlichen das Partnerland mit allen Sinnen entdecken.

Viele der Angebote werden Schülern der St. Helena Schule Trier durchgeführt, die den Tag mitorganisieren. Beim Mitmach-Bilderbuch-Erlebnis „Flaschenpost“ holt der Trierer Pastoralreferent Gregor Burgard die Kinder mit auf eine Weltreise. Abwechslungsreich – mit Bildern und Musik – erzählt er die Geschichte von Jens, dem Sohn eines dänischen Leuchtturmwärters, der weitab von allen anderen lebt und sich nach Freunden sehnt. Seine Flaschenpost, die er auf Reise schickt, kommt nach einigen Monaten mit den Bildern von Kindern aus Afrika, Indien, China und Grönland wieder zu ihm zurück: „Ich habe Freunde überall auf der Welt“, freut sich Jens. Und mit ihm die jungen Zuhörer, die die Geschichte mit Gesten und Liedern mitspielen.

Im Abschlussgottesdienst weist Weihbischof Robert Brahm die Schüler auf den Heiligen Rock im Trierer Dom hin. „Das Besondere des Gewandes ist, dass es keine Naht hat“, sagt der Bischof. „Das kann auch ein Symbol dafür sein, dass wir zusammengehören.“ Diakon Johannes Schaffrath hat einen großen Umschlag mitgebracht. Ein Brief von Gott adressiert „an alle“. Darin: ein Spiegel und die Worte „ihr seid ein Brief Christi“. In seiner Katechese erarbeitet der Diakon mit den Schülern, was damit gemeint ist. „Gott schreibt nicht auf Papier, sondern in unser Herz“, sagt ein Junge. Und ein anderer: „Mit unseren Augen können wir sehen, wie jemand sich fühlt, mit den Ohren hören, was jemanden bedrückt.“ So könne man „lesen“, was in anderen vorgeht. Mit dem Segen entlässt Weihbischof Brahm die „Briefe Gottes“ hinaus in die Welt.

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