Peter Bleser und die CDU triumphieren

Cochem/Bernkastel-Kues · Sensationelles Wahlergebnis für die CDU und deren Kandidaten Peter Bleser im Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück. Bleser holt über 53 Prozent der Erststimmen. Er zieht zum siebten Mal in Folge in den Deutschen Bundestag. Die CDU verbessert sich bei den Zweitstimmen von 39,4 auf knapp 50 Prozent. Die FDP spielt kaum noch eine Rolle, sie fällt von 19 auf sechs Prozent.

 Da kommt Freude auf: CDU-Kandidat Peter Bleser erfährt im kleinen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Cochem-Zell von dem guten Abschneiden seiner Partei. Foto: David Ditzer

Da kommt Freude auf: CDU-Kandidat Peter Bleser erfährt im kleinen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Cochem-Zell von dem guten Abschneiden seiner Partei. Foto: David Ditzer

Cochem/Bernkastel-Kues. Ein strahlender Peter Bleser kann es kaum fassen. Er ist im kleinen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Cochem-Zell gerade im Gespräch mit einem Journalisten, als Landrat Manfred Schnur (CDU) ihm zuruft: "Laut Hochrechnung hat die CDU im Bund die absolute Mehrheit." "Das wäre eine Sensation. Nicht mal im Traum hätte ich daran gedacht", sagt Bleser.

Er versucht, das Ergebnis zu erklären: "Die fundierte Politik während der Euro-Krise - das war sicher ein entscheidender Faktor", sagt er. Aber bleibt es bei der absoluten Mehrheit der CDU? Kommt die AfD doch noch in den Bundestag? Es gibt noch Unwägbarkeiten. Vieles ist an dem Abend noch möglich.Große Koalition bevorzugt


Und wenn die CDU eine Koalition bilden muss? Mit der FDP, die grandios gescheitert ist, wird es keine geben. Bleser sagt: "Ich könnte mir auch eine Koalition mit den Grünen vorstellen." Kurze Bedenkzeit, dann ergänzt er: "Wobei ich einer großen Koalition schon den Vorzug geben würde." FDP-Kandidat Werner Wöllstein kann das für seine Partei desaströse Ergebnis kaum fassen. "Ich bin deprimiert und niedergeschlagen. Das Ganze geht mir näher, als ich gedacht habe", sagt er am Telefon. "Jetzt muss ein Ruck durch die FDP gehen."

Der Kandidat der Grünen, Joscha Pullich, ist ebenfalls in der Kreisverwaltung. Er bleibt trotz der Verluste für seine Partei gelassen. "Damit kann ich leben", sagt er knapp. Als Bleser mit Ehefrau Elisabeth im Kreishaus eintrifft und von seinen Anhängern umjubelt wird, ist Pullich noch da. Aber nur noch wenige Minuten. Dann fährt er zurück in seinen Heimatort Leienkaul (Eifel).

Auch der Kandidat der Linken, Martin Krötz, wirkt nicht sonderlich enttäuscht, obwohl seine Partei im Wahlkreis deutlich Federn hat lassen müssen. "Am meisten freut mich, dass es die Linke in Hessen geschafft hat", sagt er und ergänzt:. "Die FDP und die AfD sind draußen. Das ist auch gut."

Die SPD-Kandidatin Anja Bindges bleibt an dem Abend zu Hause in Traben-Trarbach. Sie verfolgt den Wahlkrimi am Fernsehen und im Internet, wo ständig die Ergebnisse aus ihrem Wahlkreis aktualisiert werden. Zahlreiche Nachbarn, Freunde und Bekannte treffen nach 18 Uhr ein. Sie hat mit knapp 28 Prozent der Erststimmen ein respektables Ergebnis für die SPD im Wahlkreis geholt. Bei den Zweitstimmen hat sich die SPD ebenfalls verbessert - um über vier Prozent auf 24,6 Prozent. "Für die SPD hatte ich mir mehr erhofft. Für mich persönlich ist das Wahlergebnis aber in Ordnung", bewertet sie den Wahlabend.

Besonders freut es sie, dass sie in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach die meisten Erststimmen bekommen hat, vier Prozent mehr als der große Wahlsieger Peter Bleser. Dieser lässt sich ab 20 Uhr von seinen Parteifreunden auf der CDU-Wahlparty in Emily\'s Café in Cochem feiern.

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