Ritterorden pilgert zum Heiligen Rock nach Trier

Trier · Statt Kevelaer am Niederrhein stand dieses Jahr Trier auf dem Programm: 200 Mitglieder des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem sind zum Heiligen Rock nach Trier gepilgert.

 200 Mitglieder des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem sind zum Heiligen Rock nach Trier gepilgert

200 Mitglieder des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem sind zum Heiligen Rock nach Trier gepilgert

Foto: Bistum Trier

In weißen, langen Gewändern zieht eine große Pilgerschar zum Trierer Dom. Vorneweg das Pilgerkreuz und der Klerus. "Wer ist das? Woher kommen die?", tuscheln die Passanten. Es scheint ein Bild längst vergangener Tage zu sein und auch die Antwort: "Wir sind Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem", verwirrt eher als aufzuklären. Aber: Auch heute noch gibt es in Deutschland Ritterorden, und der vom heiligen Grab zu Jerusalem zählt 1400 Mitglieder, mehr als 200 davon sind am 1. Mai zum Heiligen Rock gepilgert.

Am Morgen haben sich die Mitglieder mit ihren Familien in der Promotionsaula des Priesterseminars eingefunden. "Wenn ich könnte, würde ich euch alle umarmen", begrüßt der Präsident der Rheinisch-Westfälischen Ordensprovinz, Hans-Dieter Voß, die Pilgergruppe. Mit dabei auch viele Kinder.

Der Ritterorden ist in verschiedene Provinzen aufgeteilt. Die Rheinisch-Westfälische umfasst Nordrhein-Westfalen und Teile von Rheinland-Pfalz. Der päpstliche Laienorden, der auch Geistliche als Mitglieder aufnimmt, wird von Rom aus geleitet. Der Großmeister, im Moment ist es der amerikanische Kardinal O'Brien, leitet den hierarchisch strukturierten Orden.

"Wir wollen uns heute durch die Wallfahrt bestärken lassen", gibt Voß den Pilgern mit auf den Weg, bevor sich die Prozession zum Heiligen Rock in Bewegung setzt. "Meist pilgern wir nach Kevelaer am Niederrhein, aber da Trier auch zu unserer Ordensprovinz gehört, haben wir uns der Wallfahrt angeschlossen", erklärt der Präsident. In der ganzen Welt gebe es Ritter, die sich für die katholischen Christen im Heiligen Land einsetzen würden. "Wir unterhalten Schulen, besolden die Priester und unterstützen Krankenhäuser", sagt Voß. Allein durch Mitgliedsbeiträge und Spenden seien so im letzten Jahr über 1,4 Millionen Euro zusammengekommen, um die finanziellen Sorgen der Christen an den heiligen Stätten zu lindern.

Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat, kann im Internet viel über die Geschichte und das Ordensleben erfahren, einen Mitgliedsantrag gibt es jedoch nicht. "Man wird gefragt und nur auf Empfehlung Mitglied", sagt Voß.

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