Rock am Ring 2008

Hurra-Anarchie auf den Zeltplätzen, pogende Metaller vor der Alterna-Stage um Mitternacht bei strömendem Regen, die wachsende Vorfreude auf den Topact: Jeder Ringveteran kann von einem oder mehreren persönlichen Höhepunkten berichten, die den Mythos Rock am Ring prägen.

Manchmal machen auch gerade die kleinen Dinge aus einem tollen ein unvergessliches Festival. So war es 2008.

Da war zum Beispiel die nette Eifeler Pensionswirtin, die mich am Sonntagmorgen als Überraschungsgast auf der Couch ihrer Wohnküche wiederfand und das mit einem Seufzer und dem Satz "Ach jeh, noch einer von den Satanisten" kommentierte. Da waren die Jungs von Motörhead, die wir derart begeistert feierten, dass ein Freund von mir einen Backenzahn verlor und das erst am nächsten Tag merkte.

Und da waren Metallica. Als James Hetfield "als Tribut an diejenigen, die vor uns kamen und uns inspiriert haben" ein Stück spielte, traf es mich wie ein Blitz: "Princess of the night", der Opener des Saxon-Albums "Denim and Leather" - meine erste Begegnung mit der etwas lauteren Musik. Wer weiß, bei welcher Musikrichtung ich ohne diese Platte gelandet wäre. Jörg Pistorius

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