Teilweise parallele Auftritte Zu wenig für einen Headliner: Kings Of Leon gehen bei Rock am Ring gegen Kontra K unter

Nürburgring · Rap schlägt Rock: Während Kontra K bei Rock am Ring eine krachende Show liefert, springt der Funke bei Headliner Kings Of Leon nicht über. Die Meinungen zum Auftritt der Letztgenannten sind eindeutig.

Rock am Ring 2023: Kings of Leon
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Rock am Ring 2023: Kings of Leon

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Samstagabend bei Rock am Ring. Prime Time, kurz nach 23 Uhr. Zeit für die richtig bekannten und guten Bands. Diejenigen, deren Namen auf den Festivalplakaten am größten und höchsten vermerkt ist. Dieses Jahr haben die Ehre Kings Of Leon, eine Mischung aus Southern und Alternative Rock. Das Problem: Wirklich gepackt scheinen die wenigsten Fans. Eine musikalisch ordentliche Show, bei der der Funken jedoch nicht auf die Menge überspringt.

Rock am Ring 2023: Fotos vom Car & Tent Camping
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Rock am Ring 2023: Rundgang übers Car & Tent Camping

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Foto: Trierischer Volksfreund/Veronika Königer

Gleiche Zeit, andere Bühne, komplett abweichendes Bild: Kontra K, ein Rapper, feiert auf der Nebenbühne eine wilde Party. Steht oberkörperfrei vor der Menge, lässt Lichter im Nachthimmel über dem Nürburgring hin- und herschwenken. Ihm kommt auch die 20-minütige Verspätung seines Auftritts entgegen, da etliche Fans dadurch die Möglichkeit haben, vom K.I.Z.-Auftritt (der die wohl beste Stimmung des Festivaltages vorweisen kann) zu Kontra K zu strömen. Der Rapper beendet den Auftritt mit einem Feuerwerk (also kein musikalisches, sondern ein richtiges).

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Schillernde Outfits und Grillgelage beim Rock am Ring Camping

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Foto: TV/Alexander Wittlings

Kings Of Leon bei Rock am Ring: Funke springt nicht über

Während er bereits fertig ist, spielen Kings Of Leon noch auf der Hauptbühne. Das Bild bleibt gleich, die Menge ruhig. Ein Grund dafür scheint zu sein, dass viele Zuschauer außer „Use Somebody“ und „Sex On Fire“ (die auch gut funktionieren) nur wenige Songs kennen. Es spricht eine deutliche Sprache, dass beim Headliner am Samstagabend die ersten beiden Wellenbrecher nicht voll, sondern jederzeit betretbar sind. Das zeigen die grünen Ampeln. Das kennt man bei Hauptacts eigentlich kaum. Das sollte so auch nicht sein.

Man muss den Rap von Kontra K nicht musikalisch gut finden, um die Stimmung zu feiern. Das klingt auch aus Stimmen heraus, die man auf dem Festival hört. Auch bei Twitter ist das Stimmungsbild klar: „Kings of Leon ist auch schon bisserl schwach als Headliner am Samstagabend“, schreibt ein User. „Gott sind Kings of Leon langweilig“, ein anderer. Und ein dritter: „Kings of Leon kann man sehr gut nebenbei hören...eine wirkliche Connection mit den Zuschauern wird aber leider kaum aufgebaut. Im Grunde auch keinerlei Interaktion mit der Crowd. Finde ich als Headliner dann doch irgendwie ein wenig ernüchternd.“

Okay, aber kein veritabler Headliner

Wer jetzt darauf verweisen würde, dass Twitter grundsätzlich eine negative Plattform ist, den Strafen die Kommentare Lügen. „Kontra K ist einfach ein starker Festivalact. Über die Position im Timetable kann man diskutieren, aber dafür kann er nix“, bewertet ein Nutzer. Ein weiterer findet: „Muss man Kontra K lassen, guter Live Act.“ Um die Bewertungen zahlenmäßig auszugleichen, kommt hier noch ein Tweet: „Wusste gar nicht, dass Kontra K so eine Rampensau ist. Rockt!“

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Partylaune ohne Ende - Die schönsten Eindrücke vom Zeltplatz bei Rock am Ring

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Foto: TV/Alexander Wittlings

Man kann Kings Of Leon musikalisch nicht vorwerfen, dass sie langweilig wären. Man bekommt als Veranstalter das, was man bestellt. Eine ordentliche und bekannte Band, die an diesem Abend aber nicht bewiesen hat, dass sie als stimmungsgebender Headliner funktioniert. Das zeigt auch die Meinung eines Zuschauers, der das Konzert im ersten Wellenbrecher verfolgt hat. Schon eine halbe Stunde vor Schluss macht er sich auf den Weg zum Zeltplatz: „Absolut nix los, könnte auch von der CD sein“, heißt das ernüchternde Fazit. Wäre der samstagliche Ringabend ein Fußballspiel, Kontra K hätte klar gewonnen.

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