Festival Mehr als nur "Die Ärzte" – Das lockt in diesem Jahr bei Rock am Ring

Trier · Die Eifel ist bereit für ihre größte Party: Am Freitag beginnt das dreitägige Festival Rock am Ring. Ein Ausnahmezustand mit Tradition, für den die Fans Energie und Disziplin brauchen.

 Alle Macht der Party: So feierten die Fans Rock am Ring im letzten Jahr.

Alle Macht der Party: So feierten die Fans Rock am Ring im letzten Jahr.

Foto: TV/Sven Eisenkrämer/Sven Eisenkraemer

Drei Bühnen, 74 Bands, Zehntausende Fans und eine unmessbare Menge Adrenalin machen am Pfingstwochenende aus der normalerweise ruhigen Eifel das Zentrum von Freiheit, Rock und Dosenbier. Auf den Zeltplätzen wird wieder ein fröhliches Chaos herrschen, vor den Bühnen werden die Fans ausrasten und ihre Helden feiern. Eine Band steht dabei für viele im Mittelpunkt, und zwar die laut eigener Aussage beste Band der Welt – Die Ärzte.

Es ist nach mehreren Jahren der Funkstille ein Live-Comeback von  Farin Urlaub, Bela B. und Rodrigo Gonzales. Die Konzerte auf den Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park (Nürnberg) sind in diesem Jahr ihre einzigen Auftritte in Deutschland. Ihr jüngstes Studioalbum „auch“ haben sie 2012 veröffentlicht. Die Fanwelt wartet deshalb auf neue Musik der Ärzte – oder hat die beste Band der Welt möglicherweise ganz andere Pläne und will bombastisch ihren Abschied verkünden?

Diese Theorie hielt sich lange, ist aber inzwischen widerlegt. Kein Ende, kein Abschied. Die Band kokettierte bewusst mit dieser Angst ihrer Anhänger und schürte sie mit dem Galgenmännchen-Rätsel auf ihrer Homepage, dessen Lösung lange nach „Abschied“ aussah, dann aber „Abstrakt“ lautete. Mittlerweile haben die Ärzte eine neue Platte und eine Tour angekündigt, die verkohlten Fans jubeln.

Apropos Abschied: Rock am Ring und Rock im Park könnten auch die letzte Chance sein, Vätern des ultraharten Thrash Metal noch einmal zu begegnen. Die Abschiedstour von Slayer läuft schon seit einiger Zeit. Wer die Kalifornier noch einmal mit Klassikern wie „South of Heaven“ erleben will, muss dafür am Samstagabend die Ärzte nach einer Stunde abbrechen, denn beide Bands spielen parallel.

Die Liste der Bands umfasst wie immer sowohl alte Bekannte als auch neue Freunde. Oder Feinde, je nachdem. Schon der Freitag bietet ab dem frühen Nachmittag auf der Volcano Stage einen enorm starken Dreierpack aus Alice in Chains, Slash featuring Myles Kennedy & the Conspirators und den Smashing Pumpkins, bevor dann am späteren Abend Tool als erster der drei Headliner die Bühne betritt.

Weitere Kracher aus Sicht vieler Fans dürften dann wohl am Samstag die Dropkick Murphys und Bring Me The Horizon sein, gefolgt am Sonntag von dem kaum zu schlagenden Duo aus Jack Blacks Band Tenacious D und Slipknot. Wer nach der brachialen Show der Maskenträger aus Iowa noch Luft und Energie hat, kann rüber zur Crater Stage wandern, wo Marteria und Casper um 0.30 Uhr ihre Show starten.

Die Anreise wird wahrscheinlich stressig – wie immer. Der Mittwoch wird aller Erfahrung nach der erste der wirklich großen Anreisetage, die Campingplätze sind ab 12 Uhr geöffnet. Alle Park- und Campingflächen sind ausgeschildert. Es wird mit Sicherheit zu Wartezeiten kommen, bis die Ordner jedem Fan seinen speziellen Platz zugewiesen haben. Eine Reservierung ist nicht möglich. Wer zusammen campen will, muss auch zusammen anreisen. Sicherheitskontrollen gibt es sowohl an den Eingängen zum Festivalgelände als auch vor dem Campingplätzen. Bollerwagen sind beim Campen zwar erlaubt, werden aber auch genau kontrolliert. Bleibt noch das Wetter. Die Meteorologen kündigen Schauer und auch Gewitter an. Deshalb: geeignete Kleidung mitbringen und bei Unwettern zu den Blitzschutzzonen gehen.

 Live-Auftritte der Ärzte waren in den letzten Jahren rar. Dieses Foto zeigt sie im August 2016 auf dem Festival „Jamel rockt den Förster“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Live-Auftritte der Ärzte waren in den letzten Jahren rar. Dieses Foto zeigt sie im August 2016 auf dem Festival „Jamel rockt den Förster“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Foto: picture alliance/dpa/Axel Heimken

Tickets und Infos: rock-am-ring.com

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