Bandkritik Trivium, oder: Wenn der Regen zu spät einsetzt

Nürburgring · Trivium zeigt bei Rock am Ring ein sehr variables und absolut hörenswertes Konzert. Nur der Wettergott verspätet sich und verpasst so die Chance auf eine perfekte Kulisse.

Trivium, oder: Wenn der Regen zu spät einsetzt
Foto: Julia Nemesheimer

Wer Trivium für sein Festival bucht, der weiß, was er bekommt. So auch in diesem Jahr bei Rock am Ring. Die US-amerikanische Metal-Band zeigt schnelle Gitatarrenriffs, bei denen Gitarrist Corey Beaulieu zeigt, dass Headbangen noch lange nicht ausgestorben ist.

Dazu gesellen sich die Bassläufe von Paolo Gregoletto, die zum musikalischen Highlight des Konzertes werden. Gleich zu Beginn erinnert Sänger Matthew Heafy an den Auftritt der Band beim Schwesterfestival Rock im Park, der „absolut geil“ gewesen sei. Es gilt also, die Park-Menge zu übertrumpfen. Dazu gibt die Band genügend Chancen, bei den schnellen und langen Riffs feiert die Menge ausgelassen und kommt der Empfehlung des Sängers nach, doch „mit Bewegung gegen die Kälte anzukämpfen“.

Die Setlist setzt sich zusammen aus neueren Songs und altbekannten Tracks. In der ersten Hälfte konzentriert sich die Band eher auf die härteren Songs, in denen der melodische Gesang nur eine Nebenrolle spielt. Der Stil-Wechsel setzt mit Triviums wohl bekanntesten Werk „Down from the Sky“ ein. Auch wenn die Zeile des Refrains „Tränen regnen vom Himmel“ (noch) nicht erfüllt wird, weil die Sonne sich durch die Wolken drängt, leitet das Stück die zweite Hälfte des Konzertes ein. In dieser zeigt Matthew Heafy die Variabilität seiner Stimme und fokussiert sich stärker auf die melodischen Parts.

Das kommt bei der Menge gut an, denn diese scheint die erste Hälfte tatsächlich zum warmtanzen genutzt zu haben. Heafy honoriert das: „Ihr habt Rock im Park gerade geschlagen“. Einige Songs zu später regnet es dann zwar keine Tränen vom Himmel, doch eine kurze Schauer fällt vom Himmel.

Trivium bei Rock am Ring 2019
12 Bilder

Trivium bei Rock am Ring 2019

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Foto: Julia Nemesheimer

Wäre das einige Songs früher geschehen, hätte der Wettergott Trivium die perfekte Kulisse verschafft. Auch so lässt die Band mit „In Waves“ ein vielfältiges und absolut sehenswertes Konzert ausklingen.

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