Musik Technofestivals im Hunsrück und auf dem Nürburgring: Sie nennen es Zuhause

Kastellaun/Nürburg · Wummernde Bässe an abgelegenen Orten: Gleich zwei Feste mit elektronischer Musik und bundesweiter Strahlkraft steigen im August in Rheinland-Pfalz. Wer dann noch nicht genug hat, kann noch zum E-Lake nach Luxemburg.

Heiße Tänze inmitten einer Drohkulisse des Kalten Krieges und an einer legendären Rennstrecke: Bald gehen große Technofestivals auf der ehemaligen US-Raketenstation Pydna im Hunsrück und auf dem Nürburgring über die Bühne. Den Anfang macht "Nature One" vom 4. bis 6. August auf Deutschlands einst einzigem Ort mit Marschflugkörpern (Cruise Missiles) bei Kastellaun. Auf 23 Bühnen in, neben und auf Bunkern präsentieren Szenegrößen wie Above & Beyond, Sven Väth, Paul van Dyk, Netsky und Ferry Corsten mitten im Wald ihre elektronische Musik. Insgesamt stehen mehr als 350 DJs und Live-Acts auf dem nächtlichen Programm.

Die Veranstalter aus Mülheim-Kärlich erwarten nach eigenen Angaben bei der 23. Auflage des Spektakels wie 2016 wieder bis zu 65 000 Besucher. Premiere feiert dagegen das "New Horizons Festival" am 25. und 26. August auf dem 90-jährigen Nürburgring in der Eifel, wo seit Jahrzehnten auch "Rock am Ring" steigt. Die niederländischen Veranstalter bieten sieben große Bühnen mit jeweils einem eigenen Musikstil. 150 DJs sollen hier auftreten, darunter Robin Schulz, Felix Jaehn, Marshmello, Martin Solveig, Afrojack, Alesso, Gestört Aber Geil und Headhunterz. "Es wird ein Querschnitt durch die Szene sein", sagt Sprecherin Angela Teistler. Erwartet würden 50 000 Besucher. Nürburgring-Chef Mirco Markfort hat angekündigt, dass die nun privatwirtschaftlich betriebene Rennstrecke neben dem Motorsport auch mehr auf Musik setzt. Dazu gehört auch die Premiere des Schlager- und Partyfests "Nürburgring Olé" vom 18. bis 20. August.

Ist das "New Horizons Festival" nun eine neue Konkurrenz für "Nature One"? "Ja, auf jeden Fall", sagt "Nature One"-Chef Oliver Vordemvenne. Aber generell habe in den vergangenen Jahren in Deutschland die Zahl der Festivals mit elektronischer Musik zugenommen. Mit Blick auf den Ticketverkauf ergänzt er: ""New Horizons" ist direkt vor unserer Haustür, insofern kann es uns schon beeinflussen. Aber in genauen Zahlen kann ich das noch nicht definieren."
Das Konzept am Nürburgring sei auch anders als auf der ehemaligen Raketenstation Pydna: ""New Horizons" ist eine Märchenwelt mit bombastischen Bühnen. Die gehen mit ihren Stars mehr in den Mainstream." "Nature One" wolle dagegen unter dem Motto "we call it home" ("Wir nennen es unser Zuhause") sehr viele verschiedene Varianten elektronischer Musik auf viel mehr, auch kleinen Dancefloors (Tanzflächen) bieten.
Das E-Lake-Festival findet in Luxemburg dieses Jahr vom 11. bis 13. August statt.

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