Ruwer: Fest im Stadtteil verankert, und die Schließungspläne sind vom Tisch

Ruwer ohne seine Schule - das mag sich niemand im Stadtteil vorstellen. Das muss auch niemand mehr, weil alle Schließungspläne vom Tisch sind. Die Pläne für ein großes Baugebiet im Zentenbüsch bringen sogar neue Perspektiven.

 Grundschüler aus Trier-Ruwer experimentieren in der Forschungswerkstatt. Foto: Stadtwerke Trier

Grundschüler aus Trier-Ruwer experimentieren in der Forschungswerkstatt. Foto: Stadtwerke Trier

Mit der Vorstellung, dass ihre Kinder in Mertesdorf oder Kasel lesen und schreiben lernen, könnten sich die Ruwerer vielleicht noch anfreunden. Nicht aber mit dem Begleiteffekt: der Verlust der Schule im Stadtteil, die weitaus mehr als "nur" Bildungseinrichtung ist. 91 Kinder werden derzeit an der betreuenden Grundschule (mit Mittagessen und Hausaufgabenhilfe) unterrichtet. Die Jahrgangsstufen eins und vier sind zweizügig, die beiden anderen einzügig. 2009 wurde die Grundschule Ruwer vom Bildungsministerium als "Entdeckertagsschule" ausgewählt: 35 besonders begabte Schüler aus einem bis in den Kreis Bernkastel-Wittlich hinein reichenden Einzugsgebiet nutzen einmal wöchentlich dieses zusätzliche Fördermöglichkeit.
Rektorin Petra Truar (59): "Wir sind eine eher kleine, aber feine Schule mit ,gesunder Einzügigkeit\' und fester Verwurzelung im Stadtteil. Selbstverständlich arbeiten wir auch ganz eng mit dem Kindergarten zusammen. Weil das Schulgebäude für die 1964 eröffnete Grund- und Hauptschule für Mertesdorf, Kenn und Ruwer konzipiert wurde, haben wir ein vergleichsweise großes Gelände, das wir kindgerecht für Sport und Spiel ausgestattet haben und das auch über Pflanzenbeete verfügt."
Fritz Schwarzkopf (44), Sprecher des Elternbeirats: "Unsere Schule ist eine gut funktionierende Einrichtung - nach innen wie nach außen. Das äußert sich auch in der tollen Schul- und Elterngemeinschaft, in der es Spaß macht, sich ehrenamtlich einzubringen. Engagement ist Ehrensache, denn unsere Kinder fühlen sich hier sehr gut aufgehoben."
Ortsvorsteherin Monika Thenot (66): "Die Schule erfüllt eine wichtige Funktion im Stadtteil, sie ist quasi auch unser Bürgerhaus, hier sind Vereine und Jugendtreff zuhause. Die Sporthalle ist zugleich unsere Festhalle. Die Stadt Trier muss ein Interesse am Erhalt haben, erst recht in Anbetracht der Entwicklungsperspektiven, die das geplante Neubaugebiet Zentenbüsch für Ruwer mit sich bringt." rm.

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