Ruwerer fühlen sich wohl, äußern sich aber auch kritisch

Trier-Ruwer · Was halten die Ruwerer von Ihrem Stadtteil? Das haben wir im Zusammenhang mit unserer Serie gefragt. Einige Reaktionen sind gekommen, mit Lob für den Stadtteil, aber auch mit Kritik.

Trier-Ruwer. Für viele Ruwerer wohl typisch ist die Reaktion, die uns Hilde und Peter Worst übermittelt haben. Seit 22 Jahren leben sie in Ruwer und fühlen sich dort nach eigenen Angaben auch sehr wohl. Sie sprechen aber auch ein Problem des Stadtteils an, der sich ja mit mehreren Wohngebieten die Höhenzüge hinauf entwickelt hat. "Ab der Marienholzstraße nach oben ist Flachdachbauweise vorgeschrieben, um den einmaligen Blick auf die Stadt und die Mosel genießen zu können. Zunehmend wird es allerdings Mode, alle Sorten von Bäumen in den Himmel wachsen zu lassen. Die eigene Aussicht verstellt man sich natürlich nicht, was die Sicht ins Tal für andere teilweise unmöglich macht. Selbst auf Bitten hin reagiert man eher verschnupft, geschnitten wird nicht." Der TV hat Ortsvorsteherin Monika Thenot auf das Thema angesprochen. Herangetragen worden sei das Problem an sie noch nicht. Auch sie bedauert die Entwicklung, sieht aber wenig Möglichkeiten, einzugreifen. "Man kann an die Nachbarn appellieren", sagt sie, "aber ob das was bringt?"
Auch Birgit und Petra Breit prangern einen Missstand an. Der Ruwer-Hochwald-Radweg sei zwar wunderschön, aber nicht in Ruwer. Auch die Beschilderung sei nicht ausreichend. "Hat man den Einstieg des Radweges gefunden, so geht es zunächst slalomartig um oder geradewegs durch ein Meer von Hundehaufen, vorbei an gesammeltem Elektromüll am Wegesrand, unter der Rampe eines Silos und weiter an einer Sitzgruppe für rastende Wanderer vorbei. Hier zieren Alufolien, Saftpäckchen, Butterbrotpapier den Rastplatz, denn ein Abfallbehälter ist weit und breit nicht auszumachen." Der Radweg sei ungepflegt, der Bahnhofsplatz hässlich, der Brunnen in der Ortsmitte lieblos gestaltet. Ortsvorsteherin Thenot gibt den Frauen recht, auch sie findet die Anbindung des Radwegs nicht gut. Sie hofft, dass sich dies ändert, wenn der Radweg zur Stadt hin endlich vernünftig ausgebaut ist - ein Dauerbrenner im Ortsbeirat. Der Satzungsbeschluss dazu ist da, nach den Ferien soll der Baubeschluss im Stadtrat fallen. Wann Geld und Umsetzung dann so weit sind, kann Monika Thenot aber nicht sagen. "Wir hoffen, dass das nächstes Jahr endlich so weit ist."
Arno Schäfer ist ein engagierter Ruwerer, wohnt seit 21 Jahren im Stadtteil. Er schreibt: "Ruwer hat zum großen Teil seinen dörflichen Charakter bewahrt und verfügt über ein gutes Vereinsleben. Wer das möchte, kann sich schnell hier zu Hause fühlen." Kritische Anmerkungen kommen von ihm zur hohen Verkehrsdichte der Ortsdurchfahrt, zum fehlenden Radweg Richtung Stadt und ebenfalls zum Bahnhofsvorplatz. "Hier könnten wir uns eine schön gestaltete Kreisverkehrsanlage vorstellen, die das Eingangsbild von Ruwer aufwertet", schreibt Schäfer. Auch hier stimmt Monika Thenot zu, sie könnte sich eine schöne Gestaltung mit Kelteranlage, Bänken und Blumen vorstellen, aber: Der Platz sei städtisch, die Finanzlage bekannt. micExtra

Tschüss Ruwer, auf nach Heiligkreuz! Die nächste Stadtteiltour steht schon vor der Tür. Ab Montag kümmern wir uns zwei Wochen lang um Heiligkreuz, beleuchten die Geschichte, schauen uns statistische Fakten an und stellen Menschen vor. Auch hier ist Ihre Meinung gefragt: Wie lebt es sich in Heiligkreuz? Schreiben Sie an echo@volksfreund.de (Name und Anschrift nicht vergessen) mic

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