Schnittchen und kämpferische Reden

Rund 400 Gäste sind am Sonntag zum Neujahrsempfang der CDU ins Bitburger Hotel Eifelbräu gekommen. Neben Schnittchen gab es dort zum Auftakt des Wahljahres kämpferisch-humorvolle Reden.

Bitburg. Die Glocken läuten. Dass es am Sonntagvormittag im weiten Umkreis der Römermauer keinen Parkplatz mehr gibt, hat allerdings nur zum Teil mit der Messe in der Liebfrauenkirche zu tun. Denn zeitgleich hat die CDU zum Neujahrsempfang geladen und ihrer Einladung sind so viele Menschen gefolgt, dass es nicht nur beim Parken ein Platzproblem gibt. Bis ins Foyer des Eifelbräus stehen die Besucher, um zum Auftakt des Wahljahres die Reden des CDU-Kreisvorsitzenden Michael Billen, des CDU-Landratskandidaten Paul Glauben und des CDU-Bundestagskandidaten Patrick Schnieder zu hören - und nebenbei Hausmacher-Schnittchen zu essen.

Kämpferisch wie immer und betont optimistisch zeigt sich Michael Billen. "Wir jammern nicht, wir packen die Herausforderung an", sagt er angesichts des Jahres 2009. Er freue sich über die wiedereingeführte Pendlerpauschale und das Konjunkturpaket II. Auch in Bezug auf die aktuelle Entwicklung im Eifelkreis zeigte sich Billen zufrieden: So viele Straßen habe der Kreis noch nie gebaut und auch um die Schulen sei es gut bestellt. Kämpferischer Höhepunkt seiner Rede ist jedoch wie so oft der Flugplatz Bitburg. "Wir müssten mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn wir nach der Genehmigung sagen würden: Wir entwickeln den Flugplatz nicht weiter." Flugaffines Gewerbe, aber auch die ein oder andere Fracht seien wichtig, denn dort, wo Fracht umgeschlagen werde, entstehe Leben, entstünden Arbeitsplätze. "Wenn unsere Vorfahren auch so ängstlich gewesen wären, dann säßen wir heute noch in den Höhlen." Mit diesem wohl an abspringende Gesellschafter und Flugplatz-Skeptiker gerichteten Satz bringt er seine rund 400 Gäste zum Lachen. Etwas, das auch seinem Nachredner Paul Glauben mehrfach gelingt - wenngleich mit einer anderen Sorte Humor. "Bei manchen Bankmanagern hat beim Denken an das Vermögen das Denkvermögen gelitten", sagt er in einer Rede, die die Finanzkrise zum zentralen Thema erkoren hat. Mit Zitaten von Tucholsky, Mann, Busch, Hölderlin, Pestalozzi oder Bischof Marx gespickt, wurde sie zu einem Plädoyer für die soziale Marktwirtschaft. Unternehmerisches Handeln brauche Leitplanken - und zwar auch moralische, sagt Glauben. Daran, dass man sich dem christlichen Menschenbild verschrieben habe, erinnert abschließend auch Schnieder - während draußen erneut die Glocken läuten.

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