Sie setzen auf doppelten Sieg

Seinen Wunsch, eine zweite Amtszeit anzutreten, hat Hermeskeils Bürgermeister Michael Hülpes schon lange artikuliert. Am Montagabend hat der CDU-Gemeindeverband seinen Vorsitzenden ohne Gegenstimmen offiziell als Bewerber für die Urwahl am 27. September auf den Schild gehoben. Auch die CDU-Liste für die Verbandsgemeinderatswahl am 7. Juni steht jetzt. Hartmut Heck aus Züsch führt sie an.

 Sie wollen stärkste Kraft im VG-Rat bleiben und ihrem Vorsitzenden zur Wiederwahl als Rathaus-Chef in Hermeskeil verhelfen: die CDU-Bewerber bei der Kommunalwahl und ihr Bürgermeisterkandidat Michael Hülpes (vorne, Dritter von links). TV-Foto: Axel Munsteiner

Sie wollen stärkste Kraft im VG-Rat bleiben und ihrem Vorsitzenden zur Wiederwahl als Rathaus-Chef in Hermeskeil verhelfen: die CDU-Bewerber bei der Kommunalwahl und ihr Bürgermeisterkandidat Michael Hülpes (vorne, Dritter von links). TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Die CDU in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil setzt bei der Bürgermeisterwahl am 27. September - an diesem Termin ist auch Bundestagswahl - weiter auf Amtsinhaber Michael Hülpes. Die 33 stimmberechtigten Mitglieder ebneten am Montagabend im Johanneshaus den Weg für eine neuerliche Kandidatur des aktuellen Rathaus-Chefs, dessen achtjährige Amtszeit am 31. März 2010 ausläuft. "Wir haben einiges erreicht, mir macht die Arbeit Spaß, und ich würde sie gerne fortsetzen", hatte der 56-Jährige zuvor in seiner Bewerbungsrede betont. Elf thematische Schwerpunkte führte Hülpes beim Rückblick auf das in dieser Legislaturperiode Geleistete an. Der Amtsinhaber ist der Auffassung, dass die VG in Sachen Arbeitsplätze, Feuerwehrwesen oder Wasser- und Abwasserversorgung gut da steht und sich mit dem Ruwer-Hochwald-Radweg und dem Saar-Hunsrück-Steig im Tourismusbereich weiterentwickelt hat. Den Schulstandort Hermeskeil sieht er durch die vorliegende Entwicklungsplanung des Kreises gestärkt. Hülpes schnitt aber auch seine Sicht der Dinge bei den aktuellen konfliktträchtigen Themen wie dem PCB-Problem am Schulzentrum, dem geplanten Kauf der Hunsrückbahnstrecke oder der Konversion an.

25 von 33 Delegierten stimmen mit "Ja"



Von seinen Parteifreunden erhielt Hülpes für seine Anwartschaft auf eine zweite Amtszeit zwar breite Unterstützung. Das makellose Ergebnis seiner ersten Nominierung 2002 mit hundertprozentiger Rückendeckung konnte der Rathaus-Chef aber nicht wiederholen. Zwar stimmte niemand der 33 Delegierten gegen ihn. Aber die Auszählung ergab neben 25 Ja-Stimmen zwei Enthaltungen und sechs ungültige Wahlzettel.

Ausdrücklicher Wunsch des frisch gewählten CDU-Bürgermeisterkandidaten ist es, "weiter auf der Basis von Mehrheiten zu arbeiten". Bevor es um seine eigene Person geht, spielt deshalb für den Parteivorsitzenden ein gutes Abschneiden der CDU bei der Wahl des Verbandsgemeinderats am 7. Juni eine entscheidende Rolle. Im 32-köpfigen Gremium sind die Christdemokraten mit 15 Mandaten aktuell klar die stärkste Kraft. "Diese Anzahl an Sitzen wollen wir halten und hoffentlich noch etwas ausbauen", formuliert Hülpes die Zielsetzung für die Kommunalwahl.

Die Aufstellung der VG-Ratsliste am Montagabend war deshalb eine zweite wichtige Weichenstellung. Bei der Nominierung warf zwar vor allem die Frage Diskussionen auf, auf welchem Platz Jörg Jost als zweiter Vertreter der "Jungen Union" ins Rennen gehen soll. Zu einer Kampfkandidatur um bestimmte Positionen kam es aber nicht. Letztlich folgten die Delegierten dem vom Vorstand vorgeschlagenen Tableau mit großen Mehrheiten für die einzelnen Bewerber. Im Schnitt lag die Zustimmungsquote bei 29,4 Ja-Stimmen. Spitzenmann der CDU-Liste ist Hartmut Heck. Der 51-jährige Kriminalbeamte aus Züsch - seit 1999 im VG-Rat - wird den bisherigen Fraktionssprecher Engelbert Philipp beerben. Der Erste Beigeordnete der VG aus Reinsfeld wird sich aus der Kommunalpolitik zurückziehen. Auf Rang zwei und drei folgen Stadtbürgermeister-Kandidat Bernd Mende und Claudia Fuchs, die ebenfalls aus Hermeskeil kommt.

Die VG-Ratsliste der CDU:

1. Hartmut Heck (Züsch), 2. Bernd Mende, 3. Claudia Fuchs (beide Hermeskeil), 4. Theo Palm (Geisfeld), 5. Max Düpre (Damflos), 6. Heinz Schuh (Gusenburg), 7. Frank Eiden (Reinsfeld), 8. Sven Stieffenhofer (Rascheid), 9. Marlene Auler (Hermeskeil), 10. Andreas Weist (Reinsfeld), 11. Andreas Ludwig (Rascheid), 12. Mechthild Wiescher (Gusenburg), 13. Werner Weber (Naurath), 14. Udo Schirra (Neuhütten), 15. Roland Eiden (Hermeskeil), 16. Klaus Wahlen (Reinsfeld), 17. Jörg Jost, 18. Tiberius Dersidan (beide Hermeskeil), 19. Hans-Peter Philipp (Reinsfeld), 20. Stephanie Nickels (Hermeskeil), 21. Jürgen Mayer (Grimburg), 22. Raimund Olinger (Bescheid), 23. Veronika Mergens (Reinsfeld), 24. Willi Auler (Hermeskeil), 25. Alfons Becker (Gusenburg), 26. Stefan Junk (Bescheid), 27. Ilona König, 28. Klaus Weber, 29. Markus Forster (alle Hermeskeil), 30. Karin Emmerich (Geisfeld), 31. Dittmar Weber, 32. Michael Kohlhaas (beide Hermeskeil), 33. Josef Paulus (Gusenburg).

Meinung

Favorit mit Problemen

Amtsinhaber Michael Hülpes wird am 27. September als Favorit in die Bürgermeisterwahl gehen. Daran dürfte auch das vorhersehbare Auftreten von einem oder sogar mehreren Gegenkandidaten nichts ändern. Vor allem die SPD wird mit einem Bewerber dem CDU-Rathauschef Paroli bieten wollen, klärt diese Personalie aber nach Auskunft ihres VG-Vorsitzenden Ralf Gluding erst nach der Kommunalwahl am 7. Juni. Doch zurück zu Hülpes: Lange hat er seinen politischen Gegenspielern nur wenig Angriffsflächen geboten. Dass er nun aber auch bei den eigenen Parteifreunden nicht mehr eine 100-Prozent-Ausbeute an Zustimmung hat, dürfte ein weiterer Fingerzeig dafür sein, dass sich der Amtsinhaber auf einen schwereren Wahlkampf als noch 2002 einstellen muss. Gerade in jüngerer Zeit sind mit der PCB-Belastung am Schulzentrum oder dem Absprung des Investors fürs Feuerwehrmuseum Probleme aufgetreten, die Hülpes in die Kritik gebracht haben. Sie berauben den CDU-Mann sicher nicht seiner guten Sieg-Chancen. Sein Traum-Ergebnis bei der Bürgermeisterwahl 2002 mit fast 74 Prozent der Stimmen wird er aber kaum wiederholen können. a.munsteiner@volksfreund.de

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