Spannende Zeiten

Die Verbandsgemeinde Trier-Land liegt voll im Trend: Die CDU verliert, die SPD bleibt gleich, und die Grünen gewinnen hinzu. Und dennoch gibt es eine Besonderheit, die sich entscheidend auf das politische Kräfteverhältnis im neuen Rat auswirken könnte: Die erstmals seit 20 Jahren wieder vereinten Freien Wähler (FW) sind mit zehn Mandaten zur zweitstärksten Kraft geworden.

Und FW-Vorsitzender Michael Holstein hat schon vor der Wahl gesagt, es werde kein Abo mehr auf die CDU geben.

Spekulationen sind damit Tür und Tor geöffnet. Werden sich die Freien sozusagen als freischwebendes Zünglein an der Waage mal auf die eine, mal auf die andere Seite schlagen? Oder werden sie sich doch für eine feste Koalition entscheiden? Bisher war der Verbandsgemeinderat Trier-Land nicht zuletzt wegen der geschickten Einbindung der Fraktionen durch die Verwaltung im Vorfeld von wichtigen Entscheidungen fast schon so etwas wie eine Große Koalition von fünf Gruppierungen gewesen. Ob Schulentwicklungskonzept, Feuerwehr reform oder die Sanierung des Kylltalbads - fast immer wurden Entscheidungen einmütig gefasst. Selbst die Opposition legte keinen großen Wert darauf, ein Haar in der Suppe zu finden.

Jetzt sieht es so aus, dass wieder mehr Pfeffer in die Bude kommt. Es läuft auf eine spannende Dreieckbeziehung zwischen den drei Großen heraus, wobei auch die Grünen mit ihrem zweistelligen Ergebnis durchaus selbstbewusst mitspielen werden.



a.follmann@volksfreund.de

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