Spannung in Daun und Gerolstein

Daun/Gerolstein/Hillesheim/Jünkerath/Kelberg · Bei der Kommunalwahl am 25. Mai werden nicht nur die Kommunalparlamente, sondern auch die Stadt- und Ortsbürgermeister sowie Ortsvorsteher gewählt. In den wenigsten Gemeinden im Kreis kommt es zu Kandidatenduellen. Der Trierische Volksfreund gibt einen Überblick.

Daun/Gerolstein/Hillesheim/Jünkerath/Kelberg. Die Urwahlen mit der wohl größten Aufmerksamkeit bei der Kommunalwahl am 25. Mai sind die in den drei Städten des Kreises: Daun, Gerolstein und Hillesheim. In Hillesheim ist die Spannung aber überschaubar: Amtsinhaber Matthias Stein (CDU/71) keine Konkurrenz. Daher benötigt er nur 50 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen, um nach 16 Jahren Amtszeit weitere fünf Jahre die Geschicke der Stadt lenken zu können.
Anders sieht es in Daun aus, wo Amtsinhaber Wolfgang Jenssen (SPD) nach 15 Jahren seinen Hut nimmt. Um seine Nachfolge bemühen sich gleich drei Kandidaten - ein Novum in der Kreisstadt. Es treten an: der frühere Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Daun, Gerd Becker (CDU), sowie zwei unabhängige Kandidaten. Der eine ist der pensionierte Berufssoldat Martin Robrecht, der im Oktober als Oberst in den Ruhestand gegangen ist und im Stadtteil Pützborn lebt. Der andere ist der pensionierte Bahnbedienstete Walter Müller aus dem Stadtteil Rengen, wo er von 2001 bis 2009 Ortsvorsteher war.Kommunalwahl 2014


In Gerolstein gibt es ebenfalls drei Kandidaten: Neben dem parteilosen Amtsinhaber Bernd May (54), der seit September 2010 an der Spitze der Brunnenstadt steht, stellt auch die CDU als stärkste Stadtratsfraktion nun wieder einen Kandidaten. Es ist Friedhelm Bongartz (75), der als selbstständiger Handelsvertreter im In- und Ausland unterwegs war. Kurz vor Meldeschluss hat ein dritter Kandidat überraschend seine Bewerbung abgegeben: Es ist Heinz Weber (63), der von 2003 bis 2012 neun Jahre lang Vorsitzender des Gewerbevereins Gerolstein war. Er tritt für die FWG an, die darüber hinaus erstmals in der Stadt Gerolstein eine Liste aufgestellt hat und in den Stadtrat einziehen will. Als Beweggrund für seine Kandidatur sagt Weber: "Ich möchte mitgestalten. Und das geht eben als Stadtbürgermeister am besten." (ausführlicher Bericht folgt).

So sieht es in den einzelnen Verbandsgemeinden aus:
VG Daun: Hier kommt es in den großen Gemeinden zu interessanten Duellen. In Mehren wollen gleich drei Bewerber die Nachfolge von Josef Ring antreten, der nach 30 Jahren aus Altersgründen sein Amt aufgibt. Die CDU schickt Kurt Bohr ins Rennen, die SPD Erwin Umbach, hinzu kommt Karl-Wilhelm Koch von der neu gegründeten Liste Bley. In der auslaufenden Wahlperiode saß der Lehrer für die Grünen im Kreistag Vulkaneifel.
In Gillenfeld, größter Ort in der VG, bewirbt sich Karl-Heinz Schlifter um die Nachfolge von Heike Hermes, die aus beruflichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet hat. Schlifter ist Geschäftsführer der FWG in der Verbandsgemeinde Daun und Beigeordneter der VG. Sein Kontrahent ist ein alter Bekannter: Karl-Josef Roden bewirbt sich. Er war schon mal Ortsbürgermeister von Gillenfeld. 1989 kam er ins Amt, wurde 1999 wiedergewählt, trat aber im Sommer 2003 zurück.
Auch in Üdersdorf gibt es zwei Bewerber: den langjährigen 1. Beigeordnete Günter Altmeier und Markus Schmitz. Sie wollen Klaus Schmitt beerben, der aus Altersgründen nicht mehr antritt. In Strohn, wo Alois Pohlen nach 35 Jahren als Ortsbürgermeister aufhört, bewirbt sich Helmut Schäfer als einziger Bewerber um das höchste Amt im Dorf. Nachfolger von Arnold Möseler als Ortsbürgermeister von Oberstadtfeld will der derzeitige erste Beigeordnete Hubert Molitor werden. Auch in Steineberg, wo Hildegard Rebelein aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antritt, ist ein Nachfolger in Sicht: Michael Schultze stellt sich zur Urwahl am 25. Mai.
Das tun auch - ohne Konkurrenz - die Amtsinhaber Johann Görgen (Meisburg), Werner Michels (Betteldorf), Egon Bauer (Bleckhausen), Otmar Eckstein (Deudesfeld), Bruno von Landenberg (Dockweiler), Michael Jax (Dreis-Brück), Alfred Gundert (Gefell), Dieter Treis (Sarmersbach), Emil Maas (Strotzbüsch), Erhard Annen (Utzerath), Herbert Theisen ((Weidenbach) und Jörg Prescher (Winkel).

VG Kelberg: Die Zahl der Direktwahlen ist in der VG mit ihren 33 Gemeinden überschaubar. Als Einzelbewerber stellen sich die amtierenden Bürgermeister Wilhelm Jonas in Kelberg, Manfred Lenartz in Katzwinkel, Wilhelm Leichsenring in Höchstberg, Dirk Grombein in Lirstal und Wolfgang Düx in Neichen dem Votum der Bürger. Konkurrenz bekommt Ortsbürgermeister Andreas Daniels in Uersfeld, der seit 20 Jahren im Amt ist. Er wird von Martin Michels herausgefordert. Ein Duell gibt es auch in Berenbach: Dort wollen Rudolf Kitzing und Birgit Wirtz die Nachfolge von Thomas Brost als Ortsbürgermeister antreten. In allen anderen Gemeinden entscheidet der Rat über den Ortsbürgermeister.

VG Gerolstein: Im Gerolsteiner Land gibt es nur in einem Ort: in Birresborn. Nachdem Amtsinhaber Michael Zander nach dem fortwährenden Knatsch um die Dorfplatzgestaltung und dem Ärger um die Ansiedlung einer Mega-Hühnerfarm nach nur einer Amtszeit nicht wieder kandidiert, gibt es zwei Bewerber um seine Nachfolge: Der CDU-Kreisvorsitzende Gordon Schnieder tritt in seinem Heimatort ebenso an wie Christiane Stahl von der gleichnamigen Wählergruppe. In mehreren Gemeinden tritt lediglich der Amtsinhaber an: In Berlingen ist das Erwin Schüller, in Duppach Gottfried Wawers, in Hohenfels-Essingen Ottmar Eul, Kopp Klaus Breuer, in Mürlenbach Christoph Hacken (CDU), in Neroth Egon Schommers (WG Schommers) und in Rockeskyll Volker Oos. In Pelm kandidiert Leo Meeth, Amtsinhaber Wolfgang Zaeper tritt aus Altersgründen nicht mehr an. Keine Bewerber gibt es in Densborn, Kalenborn-Scheuern und Salm. Dort wählt der Rat den Ortsbürgermeister.
In den Gerolsteiner Stadtteilen stellen sich zur Wahl: in Büscheich Amtsinhaber Oswald Weber (CDU), in Lissingen Amtsinhaber Peter Leuwer und in Müllenborn Amtsinhaberin Carola Korell. Michelbach ist der einzige Ortsteil, in dem es zu einem Duell kommt: zwischen Amtsinhaber Josef Rauen und Herausforderer Alfred Mertes. Keinen Bewerber gibt es in Bewingen, Gees, Hinterhausen, Oos und Roth.

VG Hillesheim: Im Hillesheimer Land kommt es in zwei Gemeinden zu Duellen. In Wiesbaum streben gleich drei Bewerber um den Ortsbürgermeisterposten: Amtsinhaberin Karin Pinn, Dirk Schiffer und Marianne Schmitz. Im wohlhabenden Walsdorf fordert Horst Well von der Wählergruppe Meyers Amtsinhaber Horst Kolitsch heraus. In der Mehrzahl der Orte stellt sich nur der Amtsinhaber zur Wahl. Das ist in Berndorf Egon Klaes, in Oberbettingen Hans-Jakob Meyer und in der Großgemeinde Üxheim Alois Reinarz.

VG Obere Kyll: In der Verbandsgemeinde Obere Kyll werden die Ortsbürgermeister in dreizehn von vierzehn Ortsgemeinden per Direktwahl gewählt. Nur in Gönnersdorf muss schließlich nach der Wahl der neue Rat über den Posten des Ortschefs abstimmen.
In Jünkerath tritt der amtierende Ortsbürgermeister Rainer Helfen erneut zur Wahl an. Auch in Lissendorf geht der Amtsinhaber Lothar Schun wieder ins Rennen. In Stadtkyll wird der bisherige Ortschef Harald Schmitz für das Amt kandidieren. In fast allen Ortsgemeinden gibt es keine Gegenkandidaten, allein in Hallschlag kämpfen gleich drei Einzelbewerber um den Posten: der amtierende Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Breuer, Susanne Orzekowsky und Dirk Weiker.

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