SPD und CDU halten sich bedeckt

Welche Beigeordneten sollen in der neuen Legislaturperiode den Bürgermeister vertreten? Das ist die Königsfrage bei den jetzt anstehenden konstituierenden Sitzungen in der Region. Zwei Tage vor der entscheidenden Sitzung hüllten sich in Thalfang die großen Fraktionen in Schweigen.

Thalfang. Eine TV-Anfrage am Montag bei den Fraktionen im Rat der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang in Sachen Beigeordnete war wenig ergiebig: "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dies in der Fraktion besprechen und in der VG-Ratssitzung einbringen!", lautete die Antwort der SPD-Fraktionssprecherin Bettina Brück. Die CDU blieb die Antwort schuldig. Lediglich FDP und FWG sprachen Klartext. Die Liberalen wollen erneut mit Industriemeister Karl-Rudolf Pfeiffer aus Thalfang-Bäsch als drittem Beigeordneten ins Rennen gehen. Christel Wieck: "Er hat sich in der Vergangenheit absolut bewährt."

Keinen eigenen Kandidaten hat die FWG nominiert. Sie wird bei einem "einvernehmlichen Vorgehen der Ausschussbesetzung die von den anderen Fraktionen vorgeschlagenen Beigeordneten ohne Personaldebatte mitwählen", teilte Richard Pestemer mit. Allerdings erhebt die FWG den Anspruch, in jedem Ausschuss vertreten zu sein. Einen Sitz beansprucht die FWG in weiteren Gremien, etwa dem Zweckverband Erbes kopf. Dort hat laut Pestemer die VG Thalfang vier Sitze. Laut Ratsvorlage sollen lediglich SPD, CDU und FDP zum Zuge kommen, sagt der FWG-Mann. Der vierte Sitz solle zwischen SPD und CDU ausgelost werden. Ein Vorgehen, das die FWG für "willkürlich und undemokratisch" hält.

Zurück zur B-Frage: Ein Blick auf das Ergebnis der Kommunalwahl zeigt das Problem. Die SPD zog knapp an der CDU vorbei und liegt in der Gunst der Wähler knapp vorn. In der Sitzverteilung drückt sich das allerdings nicht aus. Im VG-Rat sind beide Fraktionen mit neun Mitgliedern vertreten.

Wer also soll den Ersten Beigeordneten stellen? Die CDU, für die der Malborner Christoph Knippel das Amt seit zwei Jahren bekleidet und der das zweitbeste Personen-Stimmenergebnis (2046) vorweisen kann, oder die SPD, die die meisten Wählerstimmen hatte, aber keine Mehrheit im Rat besitzt?

Die 1991 Personenstimmen von Burkhard Graul (SPD), in der abgelaufenen Legislaturperiode Zweiter Beigeordneter, können sich zwar sehen lassen, allerdings hat der Telekommunikations-Elektroniker gerade bei der Ortsvorsteher-Wahl in Bäsch eine Niederlage gegen Werner Breit erlitten.

In einer Kampfabstimmung wären FDP und FWG das Zünglein an der Waage. Die FWG dürfte ihre Entscheidung vom Entgegenkommen in der Ausschuss-Frage abhängig machen. Weniger eindeutig sieht es bei den Liberalen aus. Ob allerdings Breit (FDP), ebenfalls im neuen VG-Rat vertreten, für seinen Vorgänger im Ortsvorsteher-Amt votiert, darf mit einem Fragezeichen versehen werden.

Die SPD hat unterdessen noch einen Trumpf im Ärmel. In der Gunst der Wählerstimmen ist Bettina Brück (3593 Stimmen) unerreicht. Mit ihrer eigenen Kandidatur wäre die Diskussion vermutlich schnell beendet.

Die Sitzung des Verbandsgemeinderats Thalfang am Erbeskopf in Thalfang findet am Mittwoch, 8. Juni, um 17 Uhr in der Festhalle statt.

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