Starke Zeugen des Glaubens

Trier · Rund 500 Frauen und Männer, die sich im Bistum Trier in den Pfarrgemeinde-, Pfarreien-, Verwaltungs- und Dekanatsräten engagieren, sind am 26. April in Trier zum „Tag der Räte“ bei den Heilig-Rock-Tagen zusammengekommen.

Starke Zeugen des Glaubens
Foto: Constanze Junk/Bistum Trier

Unter dem Motto „Leidenschaft für das Leben – 40 Jahre Pfarrgemeinderäte im Bistum Trier“ sollte der Tag beim Trierer Bistumsfest ein Zeichen der Ermutigung und des Dankes sein. Das machte auch der Trierer Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm deutlich: „Ich danke den Frauen und Männern ausdrücklich für ihr Zeugnis und ihren Dienst und wünsche ihnen weiterhin viel Freude und Gottes Segen in ihrer Arbeit in den Räten“, sagte er.

Bischof Brahm betonte, dass die Männer und Frauen in den Räten das Gesicht von Kirche vor Ort entscheidend mitprägten: „Sie waren und sind vielfach kontinuierlich Ohr und Stimme für die Menschen in den Dörfern und Städten. Ein starkes Zeugnis unseres Glaubens in der Welt und ein unschätzbarer Dienst am Menschen.“ Angesichts der größer werden pastoralen Einheiten und strukturellen Veränderungen ermunterte der Diözesanadministrator die Räte, „auch die Ungleichzeitigkeiten und Übergänge gut zu gestalten.“ Insbesondere auch die jungen Menschen, die sich in den Pfarrgemeinderäten engagieren, ermutigte er, ihre Anliegen einzubringen. Im Blick auf das Verhältnis von Ehren- und Hauptamtlichen erläuterte Bischof Brahm, wie er sich dieses wünscht: „Partnerschaftlich! Wertschätzend! Fördernd! Unterstützend! Offen und fair in der Kommunikation, die eigenen Anliegen transparent machend, auf Augenhöhe die gemeinsame Verantwortung in unterschiedlichen Rollen wahrnehmend.“ Wichtig sei, die Mitglieder der Räte für ihre Aufgabe zu qualifizieren. Zudem sollten sie aber „immer auch die Zusage unserer christlichen Botschaft für sich persönlich erfahren.“

Am „Tag der Räte“ hielt auch Dr. Augustinus Jünemann, Benediktinerpater in der Trierer Abtei St. Matthias, einen Vortrag zum Thema: „Pfarrgemeinderäte – Alibi oder Zündholz“. Er sagte, dass es heute die wichtigste Aufgabe von Pfarrgemeinderäten sei, „Lichter anzuzünden, Lichter, die erhellen und Orientierung geben.“ Er betonte, dass es sich beim Engagement in den Räten nicht nur um ein Ehrenamt handelte. Vielmehr gehe es „um die Teilnahme am Amt Jesu Christi, zu dem wir alle in der Taufe berufen sind.“ Weder der Pfarrer noch der Pfarrgemeinderat sollten sich darin erschöpfen, die Pfarrei zu managen: „Ihre vordringlichste Aufgabe ist es, die geistlichen Gaben in der Gemeinde zu entdecken und zu fördern.“ Der Pfarrgemeinderat betreibe nicht das Management der Pfarrei, sei weder Organisationsgremium noch eine Art Aufsichtsrat. Vielmehr sei er der Ort, an dem die verschiedenen Gaben zur Geltung kämen und wo auch entschieden werden müsse, welche Gaben es seien, die in den Vordergrund zu stellen seien, weil sie zum Aufbau der Gemeinde beitrügen: „In diesem Sinn ist der PGR ein geistlicher Ort und kann aus der Gemeinde einen geistlichen Ort machen, einen Ort an dem der Heilige Geist in und durch seine Gaben wirken kann.“ Gemeinde werde künftig nur dann lebendig sein, wenn jeder sein Charisma – seine vom Heiligen Geist empfangene Gabe – ausübe und wahrnehme. Die Aufgabe der Leitung bzw. der Hauptamtlichen sei es vor allem, darüber zu wachen, dass jeder auch tatsächlich sein Charisma leben dürfe: „Der Pfarrgemeinderat, er könnte das Zündholz sein, dass die Gemeinde ansteckt, entzündet, entflammt.“

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