Top-Ergebnis für Eifelturm Schnieder

Trier · Die regionale CDU hat allen Grund zu feiern: Die auf Landesebene in der Opposition sitzende Partei hat bei der Bundestagswahl erneut alle drei Direktmandate in der Region Trier gewonnen. Das beste Ergebnis fuhr der Eifeler Patrick Schnieder ein.

 Sicherten sich die Direktmandate in der Region: Die CDU-Abgeordneten Patrick Schnieder (Wahlkreis Bitburg), Bernhard Kaster (Wahlkreis Trier) und Peter Bleser (Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück).

Sicherten sich die Direktmandate in der Region: Die CDU-Abgeordneten Patrick Schnieder (Wahlkreis Bitburg), Bernhard Kaster (Wahlkreis Trier) und Peter Bleser (Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück).

Foto: fgg

Trier. Wenn einer gestern Abend allen Grund zum Feiern hatte, war dies der 2,02 Meter große und daher "Eifelturm" genannte CDU-Generalsekretär Patrick Schnieder. Mit rund 56 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis fuhr Schnieder ein Top-Ergebnis ein, das beste unter allen regionalen Bewerbern. Dabei sitzt der 45-jährige Arzfelder erst seit einer Legislaturperiode im Bundestag - und hat in den vergangenen vier Jahren eine beachtliche politische Karriere hingelegt (siehe Portrait auf Seite 2).

Mit Schnieder an der Spitze hat der Eifelwahlkreis ein CDU-Ergebnis wie zu allerbesten Zeiten eingefahren. Der Marathonläufer und Pianist steigerte sein 2009er Ergebnis um zehn Prozentpunkte und schnitt rund vier Punkte besser ab, als die CDU im Wahlkreis Zweitstimmen sammeln konnte.

SPD-Kontrahent Jens Jenssen hatte da keine Chance, holte nur geringfügig mehr Stimmenprozente als seine Vorgängerin Elke Leonhard vor vier Jahren. Besonders enttäuschend: Alle anderen SPD-Bewerber in den regionalen Wahlkreisen schnitten besser ab. Die Herausforderin des Trierer CDU-Parlamentariers Bernhard Kaster, die Sozialdemokratin Katarina Barley, holte 31 Prozent der Stimmen. Ein Achtungserfolg. Allerdings blieb Barley damit weit hinter ihrem selbst gesteckten Ziel zurück, Kaster den Wahlkreis abzujagen. Über die Liste kommt die SPD-Hoffnungsträgerin aber doch in den Bundestag.

Im Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück schnappte sich einmal mehr CDU-Mann Peter Bleser das Direktmandat - zum siebten Mal. Auch das ist eine Leistung, zumal Bleser noch einmal deutlich besser abschnitt als vor vier Jahren. Er kam auf rund 54 Prozent der Stimmen. Auffallend ist das durchweg schlechte Abschneiden der FDP. Die Liberalen verloren überall in der Region deutlich. Selbst in einstigen Hochburgen wie Gerolstein oder Daun, wo bislang Edmund Geisen die FDP im Bundestag vertreten hat und dieses Mal nicht mehr angetreten ist, ging es für die Liberalen tief in den Keller - im Vulkaneifelkreis um mehr als 14 Prozent.

Bei den Erststimmen hat die FDP in Daun satte 20,7 Prozent verloren und landet auf 3,2 Prozent, bei den Zweitstimmen liegt der Verlust bei 13,6 Prozent (auf 6,7 Prozent.) Genauso hoch ist der Verlust der FDP bei den Zweitstimmen in Bitburg. Die Liberalen fahren dort 6,9 Prozent ein und 2,9 (minus 6,9 Prozent) bei den Erststimmen. Auch in Wittlich ist der Absturz der FDP zweistellig. Vor vier Jahren erntete die Partei dort 17,1 Prozent Zweitstimmen, gestern kam sie gerade mal auf 6,3 Prozent; bei den Erststimmen hat es noch für 2,9 Prozent gereicht - ein Minus von 8,8 Prozent.

Aber auch die Grünen haben zum Teil deutliche Verluste verkraften müssen. Zwischen zwei und drei Prozent sind die Ergebnisse zurückgegangen. 6,2 Prozent lautet das Ergebnis bei den Erststimmen der Grünen in Bitburg, ein Minus von 5,4 Prozent. Bei den Zweitstimmen liegt der Rückgang bei 2,7 (auf 7,9) Prozent. Im Eifelwahlkreis hatte es vor vier Jahren die aus Ingendorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) stammende Ulrike Höfken erneut in den Bundestag geschafft. Höfken ist mittlerweile rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin. Seitdem sind die Grünen aus der Region nicht mehr im Bundestag vertreten gewesen. Vergleichsweise gut schneiden die Grünen in Trier ab. Allerdings haben sie auch in der von Studenten geprägten Stadt Federn lassen müssen. Vor vier Jahren haben sie dort noch 15,7 Prozent bei den Zweitstimmen einfahren können, gestern waren es noch knapp 13 Prozent; bei den Erststimmen kamen sie auf 9,6 Prozent, 2009 waren es 13,7 gewesen.

Ähnlich hoch wie bei den Grünen sind auch die Verluste bei den Linken in der Region: im Schnitt vier Prozent.
Keine Rolle mehr spielen die Piraten. Sind dümpeln zwischen 1,5 und rund drei Prozent. Auch die Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat in der Region nicht die ganz große Sensation geschafft. In Trier und in Bernkastel-Wittlich sind sie auf knapp vier Prozent gekommen.

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