Trierer Parteienforscher sagt voraus: Merkel wird weiterregieren

Trier · Zwei Wochen vor der Bundestagswahl kann sich die Union weiter über einen satten Vorsprung vor der SPD freuen. Die Frage ist offenbar nur noch, ob es mit der FDP für die Mehrheit reicht. „Sonst gibt es eine große Koalition“, sagt der Trierer Politikwissenschaftler Uwe Jun voraus.

 Angela Merkel scheint derzeit den Trumpf zu haben.

Angela Merkel scheint derzeit den Trumpf zu haben.

Foto: Hendrik Schmidt (dpa-Zentralbild)

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, läge die CDU/CSU nach dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap bei 41 Prozent. Auf einen Prozentpunkt weniger kommt die Union bei einer Umfrage unter Volksfreund-Lesern, an der sich im Internet mehr als 500 Menschen beteiligt haben.

Um die 40 Prozent - diesen Wert fahren die regierenden Christdemokraten seit Wochen ein. Glaubt man dem Trierer Parteienforscher Uwe Jun, wird sich daran bis zum 22. September auch nicht mehr viel ändern. "Die Umfrageergebnisse sind meist ziemlich genau", sagt der Politikprofessor unserer Zeitung. Bei den großen Parteien sei erfahrungsgemäß noch eine Schwankung von plus/minus zwei Prozentpunkten möglich, bei den kleinen Parteien dagegen von höchstens einem halben Prozentpunkt, sagt Jun.

Da könnte sich die CDU-Parteivorsitzende ja eigentlich beruhigt zurücklehnen. Dass Angela Merkel daran nicht denkt, hat sie am Mittwochabend in Trier deutlich gemacht: "Die Wahl ist noch nicht gelaufen." Eine Zitterpartie ist sie vor allem für die FDP, die im Deutschlandtrend und in der Volksfreund-Umfrage weiter bei fünf Prozent liegt. Parteienforscher Jun ist überzeugt, dass die Liberalen es abermals schaffen werden: "Es wird genügend CDU-Wähler geben, die mit ihrer Zweitstimme FDP wählen." Die Zweitstimme ist maßgebend für das Kräfteverhältnis der Parteien im Parlament.

Die SPD kommt im Deutschlandtrend auf 27 Prozent (+1), die Grünen erreichen zehn Prozent (-1), und die Linke rangiert wie in der Vorwoche bei acht Prozent. Die Alternative für Deutschland (AfD) liegt weiter bei drei Prozent; ein deutlicher Unterschied zur Volksfreund-Umfrage, bei der die Euro-Kritiker den Einzug in den Bundestag schaffen.

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