Tufa-Ausstellung doch noch gerettet

Trier · Die Ausstellung „Reliquie – Fetisch in Kirche, Kunst und Konsum“ kann als kritisches Kontrastprogramm zur Heilig-Rock-Pilgerfahrt nun doch am 14. April eröffnet werden. Ein erhöhter Landeszuschuss und mehrere Spenden bewegten den Tufa-Vorstand, das Restrisiko zu schultern.

 "Toastabendmahl" von Jörg Baltes.

"Toastabendmahl" von Jörg Baltes.

Foto: Tufa

Die große Schau mit etwa 50 Künstlern und einem umfangreichen Begleitprogramm stand lange auf der Kippe, nachdem zwei Trierer Stiftungen die Zuschuss-Anträge abgelehnt hatten - offenbar, weil ihnen der provokant-kirchenkritische Inhalt der Ausstellung nicht zusagte. Andere Sponsoren wie die swt (Ex-Stadtwerke) und Toto-Lotto Rheinland-Pfalz hatten solche Probleme nicht.
Dennoch tat sich bei Gesamtkosten von 35.000 Euro eine Finanzierungslücke von gut 15.000 Euro auf. Der Hilferuf der Tufa-Verantwortlichen, die eine Absage in den Raum stellten, verhallte nicht ungehört. Das Land Rheinland-Pfalz, über seinen "Kultursommer" ohnehin Haupt-Sponsor, legte 6000 Euro drauf - gehört doch die "Reliquie"-Ausstellung zu den Aushängeschildern des diesjährigen Kulturfestivals, das unter dem Motto "Gott und die Welt" steht. Dazu kamen Spenden auf ein eigens eingerichtetes Konto (Nr. 1005859, Sparkasse Trier). Aktuell besteht noch eine Lücke von gut 5000 Euro.

"Daran durfte dieses Projekt nicht scheitern", sagt der Tufa-Vorsitzende Klaus Reeh. So entschied der Vorstand am Dienstagabend quasi in letzter Minute, die Ausstellung wie geplant laufenzulassen - und, was das fehlende Geld betrifft, auf weitere Spenden zu hoffen.
Dabei will der Trägerverein aber nicht stehen bleiben. "Wir haben gemerkt, dass wir nach außen mehr Unterstützung aus dem gesellschaftlichen Raum brauchen", räumt Reeh selbstkritisch ein und kündigt die Gründung eines "Tufa-Freundeskreises" an, der "offensiv auftreten" und die Trierer Kulturinstitution stärker in der Stadt und dem Umland verankern soll.

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