TV-Interview: Trierer Bischof erwartet Bistumsfest mit internationaler Ausstrahlung

Trier · Zu der am Freitag beginnenden Heilig-Rock-Wallfahrt werden mehr als eine halbe Million Pilger in Trier erwartet. „Es wird ein Bistumsfest mit internationaler Ausstrahlung“, sagt Bischof Stephan Ackermann in einem großen Interview mit unserer Zeitung.

Wenige Tage vor Beginn der Heilig-Rock-Wallfahrt steigt die Spannung in Deutschlands ältestem Bistum. Auch der Bischof ist erwartungsfroh: "Ich freue mich auf die Gottesdienste und die vielen Begegnungen mit Pilgerinnen und Pilgern", sagt Stephan Ackermann in einem ausführlichen TV-Interview. "Und ich wünsche mir, dass wir auch Menschen neugierig machen können auf die christliche Botschaft."

Das angebliche Untergewand Jesu Christi wurde vor 500 Jahren in Trier zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Zur letzten Wallfahrt vor 16 Jahren kamen rund 700 000 Gläubige. Bei der am Freitag beginnenden Jubiläums- Wallfahrt rechnen die Organisatoren vor allem an den Wochenenden mit einem großen Ansturm. Da könnten schon mal 30 000 bis 50 000 Pilger an einem Tag in den Dom drängen, sagt Wallfahrtsleiter Georg Bätzing. Bislang haben sich mehr als 900 Pilgergruppen aus der ganzen Welt angemeldet, die von 2300 ehrenamtlichen Helfern betreut werden.

Bischof Stephan Ackermann wird die Wallfahrt am Freitagnachmittag mit einem Gottesdienst im Dom eröffnen. Das Pontifikalamt wird live im Fernsehen übertragen. Im TV-Interview verrät Ackermann, was Pilger auf keinen Fall versäumen sollten. Und der katholische Missbrauchsbeauftragte äußert sich auch zur Kritik am Einsatz pädophiler Priester in seinem Bistum. Es gebe Nachbesserungsbedarf, räumt Stephan Ackermann ein und kündigt indirekt eine Verschärfung der Missbrauchsleitlinien womöglich noch in diesem Jahr an. Bislang hieß es, dass die von den deutschen Bischöfen erst vor zwei Jahren überarbeiteten Leitlinien erst 2013 erneut auf den Prüfstand kämen.

Den auch in seinem Bistum praktizierten Einsatz von pädophilen Priestern in Altenheimen und Krankenhäusern will Stephan Ackermann offenbar beenden. "Diskreditieren wir damit nicht diese Bereiche und setzen die hier arbeitenden Seelsorger einem Generalverdacht aus", fragt der Trierer Bischof im Gespräch mit unserer Zeitung. Alle Infos rund um die Heilig- Rock-Wallfahrt gibt es am Dienstag auch in der großen TV-Sonderbeilage und täglich im Volksfreund.

„Es können sich Lösungen auftun, mit denen wir noch nicht rechnen“ - TV-Interview mit Bischof Stephan Ackermann

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