Verkehr, Sicherheit, Essen und Trinken

Sie wird das Großereignis in der Region in diesem Jahr: Hunderttausende Pilger werden vom 13. April bis zum 13. Mai nach Trier zur Heilig-Rock-Wallfahrt kommen. Der Kirche sind solche Großereignisse alles andere als fremd. Es gab sie zu allen Zeiten.

Zuletzt kamen in Deutschland Millionen zusammen, als Papst Benedikt XVI. zu Gast war. Und auch die Heilig-Rock-Wallfahrten waren in ihrer 500-jährigen Geschichte stets Anlaufpunkte für Hunderttausende von Gläubigen. Damit sich auch die Wallfahrer im April und Mai in Trier gut aufgenommen fühlen, bedarf es einer möglichst exakten organisatorischen Vorbereitung.
Seit Anfang 2010 laufen die organisatorischen Planungen. Nun wird es so langsam sehr konkret. Aufbau und Planung der Infrastruktur sind eine Herausforderung. Ein Hauptaugenmerk liegt auf dem Domfreihof und seiner Gestaltung. Aber auch viele andere Stellen in der Stadt werden ihr Gesicht in der Wallfahrtszeit verändern. So wird es etwa auf dem Hauptmarkt, am Bahnhof, am Pilger-Busbahnhof in der Weberbach und am Busparkplatz in den Moselauen Infostände geben. Der Willy-Brandt-Platz wird zum zentralen Fahrradparkplatz. Hauptveranstaltungsort für Großgottesdienste und sonstige Großveranstaltungen wird die große Wiese im Palastgarten werden.
Aber wie kommen die Pilger überhaupt problemlos nach Trier und zum Heiligen Rock? Damit der Verkehr möglichst reibungslos laufen wird, wurde in Zusammenarbeit mit dem Straßenverkehrsamt und der Polizei ein Verkehrs- und Beschilderungskonzept entwickelt. In den Moselauen wird ein Park-and-Ride-Parkplatz eingerichtet, von dem die Pilger täglich zwischen 8.30 Uhr und 22 Uhr kostenfrei mit Bussen in die Stadt fahren können. Die Weberbach wird während der Wallfahrt wieder für den Individualverkehr gesperrt und als eigener Pilger-Busbahnhof eingerichtet. 1996 wurden hier etwa 4000 Reisebusse abgefertigt, am pilgerstärksten Tag waren es 380 Busse. Für die Anwohner wird es gesonderte Einfahrerlaubnisse beziehungsweise Stellplätze in den Parkhäusern geben. Während der Wallfahrt werden täglich zwei Ärzte und fast 50 Sanitätskräfte vom Malteser-Hilfsdienst, der Johanniter-Unfall-Hilfe und vom Deutschen Roten Kreuz im Einsatz sein. Im Hof des Generalvikariats wird ein Sanitätszentrum, bestehend aus 14 Containern, aufgebaut. Was die Sicherheitsfragen insgesamt angeht, so spielen die traurigen Erfahrungen der vergangenen Jahre, vor allem bei der Loveparade in Duisburg, eine wichtige Rolle und stellen große Ansprüche an das Rettungs- und Sicherheitskonzept. In Zusammenarbeit mit Stadt, Polizei, Feuerwehr und den Sanitätsdiensten wurde ein Konzept erarbeitet, das die Veranstaltungsorte, die Pilgerströme und die Rettungswege berücksichtigt.
Ein ganz anderes Thema ist Essen und Trinken: Geselligkeit hat schon immer zum Pilgern dazugehört. Für die Versorgung der Pilger wird es auf dem Parkdeck hinter der Kreisverwaltung ein Versorgungszelt mit einer Platzkapazität von 2100 Sitzplätzen geben. Bei der Wallfahrt von 1996 wurden 120 000 Essen ausgegeben. Mit ähnlichen Zahlen rechnen wir auch diesmal. Und wer selbst schon einmal bei einem Großereignis war - kirchlich oder nicht - der weiß, dass das, was Mann und Frau wohl immer suchten, die Toiletten sind. Da die vorhandenen Toilettenkapazitäten nicht ausreichen werden, wird es an mehreren Standorten mobile Toilettenstationen geben.
Schließlich, aber keineswegs zuletzt, stellt eine Wallfahrt auch große Herausforderungen an das Umweltverhalten der Organisation, aber auch an die Pilger. Daher wurde ein Leitfaden zur schöpfungsgerechten Organisation und Durchführung der Wallfahrt erstellt.
Wir, die Organisatoren der Wallfahrt, sind guter Dinge: Noch ist vieles zu tun, aber die Wallfahrt kann kommen, und wir freuen uns auf jeden Pilger.
Gastbeitrag von Bernd Laurenz, Leiter des Bereichs "Organisation" der Heilig-Rock-Wallfahrt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort