Zentralkomitee der deutschen Katholiken pilgert zum Heiligen Rock

Trier/Bonn · Der Heilige Rock fasziniert - das hat die Delegation des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) bei ihrer Tageswallfahrt feststellen. „Ich habe selten erlebt, dass etwas so unterschiedliche Menschen aller Altersgruppen anspricht und bewegt. Es ist toll zu sehen, wie die Leute tief beeindruckt am Schrein vorbeigehen“, erzählt Karin Kortmann nach ihrem Gang durch den Trierer Dom.

 Eine Delegation des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) trifft bei ihrer Tageswallfahrt Bischof Stephan Ackermann.

Eine Delegation des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) trifft bei ihrer Tageswallfahrt Bischof Stephan Ackermann.

Foto: Bistum Trier

Besonders schön sei es, dass viele junge Menschen sich aufmachen, um zum Heiligen Rock zu pilgern. "Sie haben Interesse, fragen nach, was es mit dem Gewand auf sich hat und finden so einen Zugang zum Glauben", freut sich die Vize-Präsidentin des ZdK.

Bevor die Gruppe des ZdK am Schrein vorbeipilgerte, feierten sie gemeinsam mit Bischof Dr. Stephan Ackermann eine Eucharistiefeier in der Liebfrauenbasilika. Im Gottesdienst machte Bischof Ackermann darauf aufmerksam, dass der Heilige Rock in der Geschichte eigentlich nur eine Randnotiz darstellt - die Evangelisten jedoch "minutiös davon erzählen." So sei der Heilige Rock schon für die ersten Christen zum Sinnbild geworden für die Kirche, die sich zwar über die ganze Welt verteilt sei, aber trotzdem immer eine Kirche bleibe: "Dafür steht das ungeteilte Gewand." Aber er gab auch zu bedenken, dass die Tunika, so wie sie heute ist, nicht ohne Naht und auch nicht aus einem Stück sei. "Da klaffen Idee und Wirklichkeit doch ziemlich auseinander, wenn man sich den Heiligen Rock genau anschaut." Aber darin könne man auch ein Bild der Kirche sehen. "Die Kirche der Gegenwart ähnelt der Reliquie - da ist einiges unansehnlich, verstaubt und fällt fast auseinander. Doch der Rock sagt uns: Jesus Christus liebt uns als seine Kirche und das ist der Grund, warum auch wir sie in schwierigen Zeiten lieben können."

Das Gespräch nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Bischof Ackermann nutze Karina Kortmann um an die Forderung des Zentralkomitees zu erinnern, auch Frauen den Weg in das Diakonat zu ermöglichen. "Seien sie auch offen, was diesen Diskussionspunkt betrifft", appellierte Kortmann und bat den Bischof diesen Gedanken in Zukunft nicht auszuklammern. Um auch in Sachen Ökumene einen weiteren Schritt in eine gemeinsame Zukunft zu machen, trafen sich die Mitglieder des ZdK mit Professor Dr. Gerhard Robbers, dem Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags. "Es ist eine ganz wichtige Botschaft der Wallfahrt alle Menschen nach Trier einzuladen, ob gläubig oder nicht-gläubig, und auch diejenigen anzusprechen, die einer anderen Konfession angehören. Wir haben uns besonders darüber gefreut, dass der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, seine Gläubigen gebeten hat nach Trier zu kommen. Er sagte damals: Der Heilige Rock eint uns alle darin gemeinsam an Jesus Christus zu erinnern und uns ein Beispiel an ihm zu nehmen, wie wir unser Leben heute zu gestalten haben. An diesen Aufruf wollen wir in unserer Ökumenearbeit anknüpfen", erklärte Kortmann.

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