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Wittlich bewegt 08/20 Das sind die Wittlicher Stadtteile - Neuerburg

   

Der Neuerburger Kopf ist die wichtigste Landmarke der Wittlicher Senke. Fotos: Björn Pazen

Ortsvorsteher Udo Reihsner: Was macht Ihren Stadtteil so lebenswert? Der Stadtteil Neuerburg ist der flächengrößte und waldreichste Stadtteil mit 826 Hektar Gesamtfläche, jedoch der einwohnermäßig zweitkleinste. Bis auf kleinere Handwerksund Dienstleistungs- sowie Landwirtschaftsbetriebe ist in Neuerburg keine Industrie ansässig. Junge Familien, die sich gerne in Neuerburg ansiedeln, schwärmen von der Schönheit der Landschaft und der ortsnahen Natur mit einem hohem Erholungswert. Darüber hinaus bietet Neuerburg jungen Familien Kitaplätze und eine gute Anbindung an städtische Einrichtungen sowie ein reges Vereinsleben.    

Was macht Ihren Stadtteil so besonders?

Mit dem Neuerburger Kopf, dem Wahrzeichen des Wittlicher Tales, bietet Neuerburg ein einmaliges Naturerlebnis auf einem geschichtsträchtigen Terrain. Dort fand die erstmalige Erbauung einer Raubritter-Burg durch Graf Wilhelm von Luxemburg um 1100 statt. Die Zerstörung und der Neubau der Burg durch die Trierer Erzbischöfe Albero und Hillin zw. 1142 und 1168 gab unserem Ort den Namen. Nach der Entstehung der Siedlung Neuerburg um 1400 nahm der Ort eine rasante Entwicklung. Unter der französischen Besatzung bis 1815 war Neuerburg Bürgermeisterei, zu der gehörten: Bausendorf, Olkenbach, Flußbach, Diefenbach, Wilwerscheid und Dorf. Aufgrund seines Waldbesitzes war Neuerburg bis zur Eingemeindung in die Stadt Wittlich eine reiche Gemeinde und hatte schon in den 1920iger Jahren eine zentrale Wasserversorgung.
    

Was zeichnet die Gemeinschaft in Ihrem Stadtteil besonders aus?

Besonderes Augenmerk wird auf die Betreuung unserer Senioren gelegt. Sie treffen sich jeden Monat im Bürgerhaus, um sich zu unterhalten und auszutauschen. Dabei werden sie von tatkräftigen Frauen aus der Gemeinschaft bewirtet. Hin und wieder werden auch Tagesausflüge unternommen. Die weiteren Veranstaltungen des Jahres werden unter Beteiligung aller Vereine organisiert, wie Sportverein, Freiwillige Feuerwehr Neuerburg/Dorf, Wanderclub, Heimatverein Böllerschützen, Karnevalsverein, Angelsportverein, Kirchenchor und Männergesangverein. Zu den wichtigsten Veranstaltungen zählen der Neujahrsempfang, Bunter Abend an Fasching, Kirmes am zweiten August-Wochenende, Bergmesse auf dem Neuerburger Kopf und der Nikolausmarkt am zweiten Advent.

Was sind die nächsten Projekte, die in Ihrem Stadtteil angegangen werden?

Unser vordringlichstes Projekt ist es, eine städtebaulich sinnvolle und sozial verträgliche Innenentwicklung zu erreichen. Durch den Rückbau nicht erhaltenswerter Altbausubstanz könnten bereits erschlossene Baugrundstücke für junge Familien im Ortskern preisgünstig angeboten werden. Dies hätte sicherlich einen belebenden Effekt für unsere Dorfgemeinschaft . Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Neuerburg ist nach wie vor groß. Die Schaffung von Bauland in der Peripherie geht nicht nur zu Lasten der Natur und Umwelt, sondern erzeugt erfahrungsgemäß auch nicht diesen Belebungseffekt, da die Bindung an den Ortsmittelpunkt fehlt. Weiterhin wünschen wir uns die Renaturierung der in der Vergangenheit zu Abflusskanälen degradierten Gewässer in und um unser Dorf herum. Bei dieser Aufgabe stehen wir in engem Kontakt mit der Stadt, die schon erste Maßnahmen eingeleitet hat.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihres Stadtteils?

Wir wünschen uns den Erhalt der Natur und des Landschaftsbildes rund um Neuerburg und eine behutsame, sozial verträgliche Ortsentwicklung für die Menschen, die hier wohnen und zukünftig wohnen wollen. Weiterhin wünschen wir uns den Erhalt beziehungsweise die weitere Pflege unseres Brauchtums und des örtlichen Vereinslebens. Dazu braucht es immer engagierte Bürger, die sich ehrenamtlich einbringen.
    

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