Herzliche Weihnachtsgrüße aus der Region Frühkindliche Weihnachtserinnerungen

Weihnachtsgrüße aus Saarburg und der VG Saarburg-Kell

Maximilian Klaß, 6 Jahre, Igel

Wenn Großeltern heutzutage verzweifelt überlegen, was sie ihren Enkelkindern angesichts der bereits mit Spielsachen gefüllten Kinderzimmer noch schenken können und dann an Heiligabend wieder jede Menge toll verpackte Geschenke unterm Weihnachtsbaum liegen, dann… ja dann erinnern sich so manche Omas und Opas an die Zeiten, als sie selbst noch Kinder waren.    

Weihnachtsgrüße aus Saarburg und der VG Saarburg-Kell

Meine Erinnerung zum Beispiel geht zurück an ein Weihnachtsfest in den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ich mag etwa 4 Jahre alt gewesen sein und hatte mir vom Christkind so sehr eine Wiege für meine Puppe gewünscht. In unserem Eifeldorf war es üblich, dass das Christkind in Gestalt einer jungen Frau in weißem Kleid mit Schleier vor dem Gesicht die Kinder besuchte und die Geschenke brachte. Nun hatten sich Menschen aus unserem Dorf in diesem Jahr etwas Besonderes ausgedacht. An diesem Heiligabend ging nicht nur das Christkind alleine in die Häuser, eine ganze Gruppe besuchte die Kinder, und zwar Maria und Josef und ein paar Hirten. Sie spielten in jedem Haus ein kurzes Krippenspiel und natürlich hatten Maria und Josef auch das Jesuskind dabei. Und das lag in einer Wiege. Genauso einer Wiege, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Von der biblischen Geschichte wusste ich in dem Alter noch nicht viel. Ich war nur mächtig aufgeregt und mein Blick hing einzig und allein an der Wiege. Oh, ich war so froh – und auch noch eine Puppe lag darin.
     

Frühkindliche Weihnachtserinnerungen-2
Emil Berg, 7 Jahre, Hetzerath

Welch eine riesige Enttäuschung aber, als die Gruppe unser Wohnzimmer verließ und die Wiege mit der Puppe wieder mitnahm! Vermutlich habe ich mich nicht auf den Boden geworfen, gebrüllt oder und Rotz und Wasser geheult, so etwas machte man damals nicht. Ich habe keine Erinnerung mehr daran, welches Geschenk ich damals bekommen habe. Unsere Erwartungen waren eher bescheiden, genauso wie der Geldbeutel unserer Eltern. Meine enttäuschte Kinderseele aber habe ich nie vergessen. Irgendwann später bekam ich dann doch noch eine schöne Wiege für meine Puppe. Und viele weitere Heilige Abende in meiner heilen Familienwelt mit Besuchen der damals üblichen Mitternachts-Metten, mit bescheidenen, aber von Herzen kommenden Geschenken habe ich durchaus in sehr angenehmer Erinnerung.

Rosi Nieder, Herforst

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