ANZEIGE

Wittlich bewegt 08/20 Träume und Alpträume. Zum 100. Todestag von Max Klinger

Neue Ausstellung mit Werken des Leipziger Künstlers startet am 11. Oktober in der Galerie im Alten Rathaus Wittlich

Wie das Museum der Bildenden Künste in Leipzig, die Pinakothek der Moderne in München und die Bundeskunsthalle Bonn widmet auch die Städtische Galerie im Alten Rathaus in Wittlich dem großen Künstler Max Klinger eine Ausstellung zum 100. Todestag. Und diese muss sich nicht hinter den großen Häusern verstecken. Exponate wie der „Handschuh“ und der „Philosoph“, die in München zu sehen waren, wird man ab dem 11. Oktober in Wittlich bewundern können. Wie kaum ein anderer Künstler hat Max Klinger die Träume und Alpträume, das „kaum Geahnte“ und die „dunkle Seite des Lebens“ zum Thema gemacht: Dieser Traumrealität verdanken wir viele suggestive Bilder, die „man nicht mehr vergisst, wenn man sie einmal gesehen hat“, wie ein Zeitgenosse des großen Leipzigers sagte. Giorgio de Chirico, ein Bewunderer Klingers, hat dessen Gestaltungskraft in einem Satz zusammengefasst: „Das Bild ist Traum und zugleich Realität.“ Aus den Erfahrungen des Halbschlafes bezog Klinger viele künstlerische Anregungen, die in die Tiefe und beängstigende Abgründe führten.    

Die Wittlicher Ausstellung widmet sich in Zyklen und Einzelbildern den starken und neuartigen Imaginationen Klingers. Gezeigt wird auch dessen graphisches Hauptwerk, die Phantasien über einen gefundenen Handschuh, ein Zyklus, der Surrealisten von Max Ernst bis Salvador Dali inspirierte. Auch zahlreiche andere Künstler wie Käthe Kollwitz, Edvard Munch, Max Kubin oder Max Beckmann wurden durch die starken Bilder Klingers beeinflusst. Es ist daher völlig verständlich, dass Giorgio de Chirico vor genau 100 Jahren schrieb: „Klinger war der moderne Künstler schlechthin, der wachen Auges in die Vergangenheit, in die Gegenwart und in sich selbst blickt.“
     

Träume und Alpträume. Zum 100. Todestag von Max Klinger-2
Träume und Alpträume. Zum 100. Todestag von Max Klinger-3

Um 1900 genoss Max Klinger große Popularität, die Künstlern zu Lebzeiten selten zuteil wird, doch dann geriet er in Vergessenheit. Die deutschen Jubiläumsausstellungen zeigen, dass es sich lohnt, Klinger (wieder) zu entdecken.
  

Städtische Galerie im Alten Rathaus in Wittlich – 11. Oktober 2020 bis 7. Februar 2021

Telefon: 06571/1466-0 oder E-Mail: info@kulturamt.wittlich.de

Vernissage: Sonntag, 11. Oktober 2020, 11 Uhr, Kultur- und Tagungsstätte Synagoge

Rahmenprogramm: „Das geistige Vermächtnis Max Klingers. Sein Zyklus vom Tode II“. Vortrag von Herrn Dr. Richard Hüttel, am Freitag, 13. November, 19 Uhr, Altes Rathaus

Die aktuelle Ausstellung in der Galerie im Alten Rathaus Wittlich, „Meisterschaft. Der Zeichner & Maler Dietrich Wenzel“, ist noch bis zum 30. August zu sehen.


Mehr zum Thema