Der große Vorteil eines Dualen Studiums liegt in seiner Ausgewogenheit zwischen Theorie und echter Berufspraxis. Ähnlich dem deutschen Erfolgsmodell, der dualen Ausbildung, die teils in einem Ausbildungsbetrieb und teils in der Berufsschule stattfindet, ist auch das Duale Studium zweigeteilt. Dadurch, dass der Studierende einen großen Teil im echten Arbeitsalltag verbringt, sammelt er nicht nur jede Menge praktische Arbeitserfahrung, die spätere Arbeitgeber zu schätzen wissen, in der Regel wählt ein Unternehmen auch seine ehemaligen dualen Studenten aus, wenn es neue Mitarbeiter einstellt. Schließlich kennt man sich schon, und der Neue muss nicht mehr eingearbeitet werden.
Die beiden Einsatzgebiete, also Praxis und Theorie, wechseln sich meist im regelmäßigen Rhythmus ab. Dazu gibt es verschiedene Zeitmodelle. Beim Blockmodell sind Praxis- und Theoriezeiten in längere Blöcke eingeteilt.
Bei diesem Modell gibt es verschiedene Varianten: Das bekannteste und auch von den meisten Anbietern genutzte System basiert auf Blöcken von je drei Monaten bzw. zwölf Wochen. Es ist meist unabhängig von den Semesterzeiten an anderen Hochschulen. Es gibt aber auch die Variante, dass man während der Semesterzeiten am normalen Studienbetrieb teilnimmt und die Praxisphasen während der vorlesungsfreien Zeit absolviert. Im Schnitt dauert ein Semester etwa 14 bis 15 Wochen, die vorlesungsfreie Zeit liegt dann im Frühjahr bei etwa zwei Monaten und im Sommer und Herbst bei etwa drei Monaten.
Der Vorteil ist, dass man sich während der jeweiligen Ausbildungs- oder Vorlesungsphase nur auf diese eine Phase konzentrieren muss. Der Nachteil: Durch lange Abwesenheitsphasen im Unternehmen kann man wichtige Entscheidungen und Entwicklungen verpassen.
Beim Wochenmodell wechseln sich Praxis- und Vorlesungszeiten in der Woche ab. Oftmals verbringt man als dualer Student drei Tage im Unternehmen und zwei Tage in der Hochschule oder Berufsakademie. Der Vorteil ist, dass man sowohl im Studium als auch im Unternehmen immer up to date bleibt. Der Nachteil: Man muss sich auf zwei Lehrsysteme konzentrieren und ist nicht über längere Zeit am Stück im Unternehmen und in die realen Arbeitsabläufe eingebunden.
Eine weitere Variante sind die berufsintegrierenden und berufsbegleitenden dualen Studienmodelle. Hierbei absolviert man das Duale Studium parallel zur Berufstätigkeit. Anders ist es beim Dualen Fernstudium. Viele Unternehmen setzen bereits heute darauf, weil einfach keine passende Duale Hochschule in der Nähe ist oder weil sie ihr Duales Studium noch freier und flexibler gestalten möchten. Beim berufsbegleitenden Präsenzstudium besucht man in der Woche abends und/oder am Wochenende die Vorlesungen. Beim Fernstudium erhält man die Lernunterlagen per Post und/oder über einen Login-Bereich der Hochschule und lernt in Eigenregie mit Hilfe des Lernmaterials. In der Regel gibt es ein paar wenige Präsenztage, zum Beispiel, wenn Prüfungen anstehen.
Am Ende des Dualen Studiums ist man Bachelor und kann im Anschluss auch seinen Master erwerben. So gut wie jedes Studienfach kann dual studiert werden. red/lx