TISCHTENNIS: Ein Schatten-Gewächs

HILLESHEIM/TRIER. Starke Leistungen hat Tischtennis-Spieler Dirk Petzold gebracht - ohne viel Training, ohne große Konkurrenz vor Ort. "Jetzt nach seinem Wechsel zu Gelb-Rot Trier wird er noch stärker", verspricht sein Vater Michael.

Der deutsche Sport lamentiertüber schwachen Nachwuchs, ungenügende Strukturen, verbesserungswürdige Ausbildungsstätten. Und der deutsche Sport reagiert. Er installiert je nach Disziplin Auswahl-Teams, Kader-Truppen oder Stützpunkt-Mannschaft. So unterschiedlich das konkrete Modell, so identisch die Intention. Qualität bündeln, viel versprechenden Nachwuchs in einer Trainingsgruppe zusammen ziehen, um gezielt zu fördern. Der Sinn dieser Aktionen: bloß keine Talente mehr übersehen. Bei Dirk Petzold (15) fruchtete der Maßnahmen-Katalog noch nicht. Ganz alleine hat er sich "durchgewurschtelt" und "durchgemogelt", im Schatten der Tischtennis-Hochburgen, mit zwei Mal Training pro Woche bei seinem Heimatverein Gerolstein/Densborn. Rheinlandmeister war er schon, und Zweiter der Südwest-Rangliste. Regelmäßig ist er Teilnehmer bei den Südwestmeisterschaften sowie unter den Top Drei der Rheinland-Rangliste und - sein jüngster Coup - Dritter beim Verbandsranglistenturnier. "Eine unglaubliche Leistung", jubelt sein Vater Michael.Denn während er nur zwei Mal in der Woche an der grünen Platte steht, schwingt die Konkurrenz auf Rheinland- und Südwestebene den Schläger weitaus häufiger. Bis zu sechs Trainings-Einheiten stehen auf dem Programm, jeweils rund 150 Minuten intensives Training, wobei die Stärksten unter sich sind.Nur Petzold steht außen vor. Und an dieser Tatsache wird sich auch trotz seines Wechsels zum TTC Gelb-Rot Trier nicht viel ändern. Der Weg nach Koblenz, wo das Kader-Training stattfindet, ist zu weit. Gleichwohl versprechen er und sein Vater sich vom neuen Umfeld einiges. Denn in Trier hat er schon weitaus stärkere Trainingspartner. Und er spielt in einer höheren Liga (zweite Rheinland-Liga). Neue Rahmenbedingungen, neue Wünsche. Zwei äußert Dirk Petzold auf Anhieb: "Zum einen würde ich irgendwann einmal gerne in der Regionalliga spielen, zum anderen würde ich mich mal gerne für ein DTTB-Top-48-Turnier qualifizieren."Vor allem das letztgenannte Vorhaben scheint realistisch zu sein. Im vergangenen Jahr nämlich fehlten Petzold zur Qualifikation für dieses Turnier gerade einmal zwei gewonnene Sätze.

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