Tokyo Twilight Ghost Hunters

Weltenwandler: Um einem mysteriösen Phänomen auf die Spur zu kommen, muss ein junger Kerl ins Jenseits reisen – und wieder zurück. Der Spielpaß schreitet dabei jedoch kaum ins Übernatürliche …

Merkwürdig: Screenshots zu diesem Spiel verraten euch kaum etwas über dessen Inhalt. Also bevor es zum ersten Mal für mich los ging, wußte ich nicht, was mich erwarten wird. Ein paar Stunden später bin ich nun halbwegs im Bilde...

Ein Buch zum Spielen

Zunächst einmal werden sich Anime-Fans über die gelungenen Cutscences freuen, die die Geschichte präsentieren. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein Jugendlicher - Geschlecht und Name könnt ihr frei wählen - der an eine Neue Schule kommt. Noch recht grün hinter den Ohren, macht ihr dort die Bekanntschaft mit ein paar netten, aber auch seltsamen Charakteren - und landet unverhofft mitten in einer geheimen Geisterjäger-Organisation. Von nun an gilt es, dem Spuk ein Ende zu machen.

Auch wenn die Story im Grunde nicht sonderlich innovativ geworden ist, hat sie durchaus das Zeug, euch über die anstehenden 13 Kapitel zu unterhalten. Denn in erster Linie habt ihr es nämlich mit einer Grafic-Novel zu tun, die bei "Danganrompa" bereits bewiesen haben, wie großartig das Gerne sein kann. Doch an die Genialität von "Danganrompa" kann dieser Titel leider nicht heranreichen.

Fremdsprachenkenntnisse

Worauf ihr gefasst sein solltet: Es gibt viel zu lesen - sehr viel sogar. Und dann auch ausschließlich in Englisch - nur als Info nebenher. Dementsprechend quatscht ihr euch von Charakter zu Charakter durch, erfahrt mehr über eure Mitschüler und kommt ein paar übernatürlichen Phänomen auf die Spur. Entscheidungen wirken sich manchmal direkt, manchmal erst später, auf das Geschehen aus. Der Wiederspielwert steigt damit natürlich, wenn man die Muse besitzt, erneut auf Geisterjagd zu gehen. Denn genau hier liegt das Problem des Titels...

Als Grafic Novel funktioniert das Spiel recht gut: Hübsche Cutscences, interessante Charaktere und nette Animationen. Bei dem strategischen Kampfaspekt bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, was ich davon zu halten habe... Denn wenn es auf eine Mission geht, habt ihr lediglich die Karte des jeweiligen Gebietes in Form von einem Papierfetzen mit Käsekästchen vor euch. Darauf navigiert ihr eure Einsatztruppe und macht euch auf die Suche nach Geistern. Trefft ihr auf einen mysteriösen Schergen, wechselt die Kamera auf eine Art Ego-Perspektive und eure Figur führt den Befehlt aus, den ihr ihr vorher gegeben habt - also irgendwie eine Art rundenbasiertes Kämpfen mit einer ordentlichen Portion Glück. Dass das Ganze seinen taktischen Reiz hat, will ich gar nicht abstreiten. Auf Dauer ist mir dieses Kämpfen doch etwas zu dröge, wenn ich meinem Ziel immer blind hinterher jagen muss.

Fazit

Insgesamt erwartet euch ein mittelmäßiges Grafic-Novel-Abenteuer, das durchaus seinen Reiz hat, wenn man das Kampfsystem etwas beiseite legt. Denn im Grunde haben Story und das Aufleveln der Charaktere Potenzial. Erst im späteren Spielverlauf können die Wege die Geister durch besondere Items eingeschränkt werden. Und genau an dieser Stelle nimmt der Titel Fahrt auf - doch bis dahin ist es ein mühseliger Weg, den wohl nicht alle gehen werden oder wollen.

Genre: Grafic-Novel, Strategie

Für: PS 3, PS Vita // Entwickler: Arc System Works / Toybox Inc. // Publisher: NIS America // Spieler: 1 // Online: nein // USK: Ab 12 Jahren // Internet: www.nisamerica.com/games/tokyotwilightghosthunters

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort