Träume und Traktoren

MEHREN. (teu) Bei den Crosslauf-Bezirksmeisterschaften in Mehren verlangte das frostige Wetter den Organisatoren alles ab. Doch es hat sich gelohnt ­ nicht nur für den knapp 60-jährigen Arnold Otten, der sich über seine ungewöhnliche Startnummer freute.

 Trotzen dem hartgefrorenen Boden: Matthias Mohr (Vordergrund) und Marc Kowalinski von der Gerolsteiner LGV führen das Feld der Mittelstreckenläufer in die zweite Runde.Foto: Holger Teusch

Trotzen dem hartgefrorenen Boden: Matthias Mohr (Vordergrund) und Marc Kowalinski von der Gerolsteiner LGV führen das Feld der Mittelstreckenläufer in die zweite Runde.Foto: Holger Teusch

Sport ist nicht nur Kampf um Sekunden und den Sieg. Bei den Crosslauf-Bezirksmeisterschaften in Mehren freute sich Arnold Otten schon vor dem Start ­ über die Startnummer Eins. "Wie ich zu dieser Nummer komme, weiß ich nicht", schüttelte er den Kopf, als er sich die Startnummer ans Trikot heftete. Die Startnummer Eins hatten die Organisatoren des SV Mehren dem knapp 60 Jahre alten Läufer der SG Triathlon Prüm verpasst. Eine Ehre, die sonst nur den Favoriten fürs Gesamtklassement zu Teil wird (zum Beispiel Lars Haferkamp, Tobias Hoffmann oder der jungen Christina Mohr von der Gerolsteiner LGV), aber nur selten einem Altersklassenläufer. Trotz fehlender Startnummer eins dominierten Haferkamp, Hoffmann und Mohr den Hauptlauf über 8,5 Kilometer. Mohr gewann bei den Frauen, Haferkamp bei den Männern, Hoffmann wurde Zweiter. Aber auch Otten erwies sich der prominenten Startnummer würdig. Nach fünf Runden durch den Mehrener Lehwald, insgesamt 8,5 Kilometer, lag er in der Altersklasse der 60- bis 64-Jährigen (M 60) knapp vor Titelverteidiger Ferdi Theisen (LGV). In dem durch eine dünne Schneedecke und herrlichem Sonnenschein zu einer Wintertraumlandschaft verwandelten Lehwald ging für Arnold Otten ein Traum in Erfüllung. Der Weg ins Ziel war beschwerlich. Härter als Beton präsentierte sich der Waldboden nach der tagelangen Frosteinwirkung. Erschwerend kam für die Läufer hinzu, dass kurz vor der Kälteperiode Traktoren ihre tiefen Reifenspuren auf dem Parcours hinterließen. Die Crosslauf-Organisatoren des SV Mehren hatten ihr Möglichstes getan um die Strecke zu präparieren. Vereiste Stellen wurden in mühevoller Arbeit so lange bearbeitet, bis sie gefahrlos belaufbar waren.

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