Trier: Polizei will im Fall Tanja 1350 Studenten befragen (mit Fotos)

(sey/red) Die Polizei will bei ihren Ermittlungen im Vermisstenfall Tanja Gräff bis zu 1350 Studenten als mögliche Zeugen befragen. Das kündigte der Leiter der Sonderkommission FH, Bernd Michels, am Donnerstagmittag bei einer Informationsveranstaltung im Audimax der Universität Trier an.

 Der Leiter der Sonderkomission "FH", Bernd Michels, bei der Informationsveranstaltung an der Trierer Uni.

Der Leiter der Sonderkomission "FH", Bernd Michels, bei der Informationsveranstaltung an der Trierer Uni.

Foto: Friedemann Vetter

Alle männlichen Studenten, die die selben Seminare wie die vermisste Lehramtsstudentin besucht hätten, sollten sich daher mit der Polizei in Verbindung setzen, sagte Michels vor rund 200 Studierenden.

Wer sich nicht meldet, muss danach offenbar mit einer Vorladung der Polizei rechnen. Die 21-jährige Tanja Gräff aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) wird seit einem Monat vermisst.

Gut 200 Studierende der Universität Trier verfolgten die Veranstaltung, deren Ziel es war, die Kommilitonen der seit vier Wochen vermissten Tanja Gräff zu informieren, zu sensibilisieren und weiterhin aufzurufen, die Arbeit der Ermittler zu unterstützen.

Einen ersten Erfolg vermeldet die Polizei bereits: Weitere Studierende haben sich als Zeugen zur Verfügung gestellt.

Die Ermittler sind aufgrund der Auswertung der bisherigen Zeugenaussagen überzeugt davon, dass die junge Studentin das FH-Gelände vor genau vier Wochen mit jemandem verlassen haben muss, den sie kannte. Drei von verschiedenen Zeugen unabhängig voneinander geschilderte Situationen auf dem Sommerfestgelände lassen dies mehr als wahrscheinlich erscheinen.

Um diesem noch immer Unbekannten näher zu kommen, werden die Beamten der Soko FH in den kommenden Wochen intensiven Kontakt zu den Menschen aus dem persönlichen Umfeld von Tanja Gräff aufnehmen. Alle, die mit ihr in Seminaren zusammen gearbeitet und zusammen gesessen haben, alle, die mit ihr Abitur gemacht haben, in der Jugendarbeit tätig waren oder sonst Kontakt zu ihr hatten, sind potenzielle Zeugen, die die Ermittler weiterbringen können.

Die Veranstaltung an der Uni diente dazu, die Studenten des Fachbereichs Germanistik zu informieren und dafür zu werben, dass sie die Polizei bei ihrer Arbeit weiterhin unterstützen. Keinesfalls - so der Soko-Leiter Bernd Michels - stünden jetzt alle Studenten der Uni Trier, die von den Ermittlern nach ihrer Beziehung zu Tanja Gräff befragt würden, unter einem "Generalverdacht". Vielmehr gelte es mit ihrer Hilfe das persönliche Umfeld der Vermissten weiter zu beleuchten und die Aufklärung dieses die ganze Region beschäftigenden Falles voranzubringen.

Zeugen können sich über das Hinweistelefon an die Soko FH wenden. Die Rufnummer lautet 0651/2019-285. Vertrauliche Hinweise werden unter der Rufnummer 015205293431 entgegen genommen.

Mehr zum Thema auch ab 21.30 Uhr im Internet und in der TV-Freitagausgabe.

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