Trotz Wetterkapriolen: Weinjahrgang 2014 bringt rund 30 Prozent mehr Wein ein – Steigender Absatz von Riesling

Nittel · Die Winzer von Mosel, Saar und Ruwer sind zufrieden mit ihrer Ernte in diesem Herbst. Nach Mengeneinbußen in den vergangenen Jahren und zahlreichen Wetterkapriolen im Frühjahr und Sommer, steht am Ende doch eine größere Mostmenge als vielfach erwartet.

 Die Weinernte beginnt. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Die Weinernte beginnt. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Ein warmes und trockenes Frühjahr, Frost und Hagel um Ostern gefolgt von Starkregen und Gewittern im Sommer: So wechselhaft das Wetter in diesem Jahr war, so schnell wechselte auch die Stimmung bei den rund 2500 Winzern an Mosel, Saar und Ruwer. Denn die häufig wechselnden Wetterlagen haben die Vorzeichen stetig verändert. "Den Weinbauern wurden gute Nerven und Fingerspitzengefühl abverlangt", sagt Rolf Haxel, Mosel-Weinbaupräsident, zur Vorstellung der Erntebilanz im Mosel-Anbaugebiet.

Auch wenn die Lese gerade beim Riesling früher als erwartet begonnen habe, so seien die Winzer doch mit dem Ergebnis und der Qualität des 2014ers "insgesamt zufrieden". Immerhin haben sie mit rund 900.000 Hektolitern fast 30 Prozent mehr Wein eingefahren als noch im vergangenen Jahr. Und bei der Qualität liege man im "guten Durchschnitt. Das bringt unseren Winzern nach zwei kleinen Ernten Entlastung", freut sich Präsident und Winzer Hoxel.

Denn viele Winzer hatten in den vergangenen Jahren nicht alle Kunden bedienen können: Der Marktanteil des Moselweins ging im ersten Halbjahr in Deutschland deshalb von sechs auf fünf Prozent zurück, im Export sank die Ausfuhrmenge um fast zwölf Prozent. Und dies trotz des landesweiten Trends, aufgrund der stetig international wachsenden Nachfrage den Anbau von Riesling auszuweiten, hat das Statistische Landesamt im Zehnjahresrückblick ermittelt. Eine Entwicklung, die auch an der Mosel greift, bestätigt Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des Vereins Moselwein.

Angesichts eines Anteils von gut 60 Prozent an allen Rebflächen, "ist und bleibt Riesling an der Mosel dominant", sagt er. Und wenn die Erntemengen wie 2014 die Weinkeller vielfach wieder gut gefüllt haben, "steht einem steigenden Marktanteil für Weine von Mosel, Saar und Ruwer nichts mehr im Weg", sagt Weinbau-Präsident Hoxel.

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