Sie gibt süßen Leckereien einen feinen Geschmack, und auch Schokoladenhersteller können nicht auf sie verzichten.

Im Handel wirkt die Vanille eher unscheinbar. Als längliche getrocknete Schote von schwarzbrauner Farbe liegt sie in den Regalen - eingeschlossen in dünne Glasröhrchen. Ihre Heimat sind tropische Regionen, wo sie als Frucht einer bis zu 15 Meter hohen Kletterorchidee wild wächst. "Vanille stammt ursprünglich aus Mexiko", sagt Viola Vierk vom Gewürzmuseum Spicy's im Hamburger Hafen, einem der Hauptumschlagplätze für Gewürze.

"Bei bestimmten Backwaren und Torten ist Vanille gar nicht wegzudenken", erklärt Konditormeister Adolf Andersen, Chef eines Traditionsbetriebs in Hamburg. Nicht nur beim Weihnachtsgebäck wie den beliebten Vanillekipferln ist sie unentbehrlich. "In unserer Spezialität ,Lübecker Nusstorte' verwende ich sie mit Marzipan und Nüssen."

Für den Hausgebrauch gibt Ina Bergmann, Gewürz-Verkäuferin in einem Hamburger Supermarkt, einige Tipps. "Für Cremes, Teigmassen oder Getränke soll man nur das Mark der Schote verwenden: einfach diese mit einem Messer der Länge nach aufschlitzen und auskratzen." Auch die Schale lässt sich noch verwenden: zum Aromatisieren von Zucker und Flüssigkeiten zum Beispiel.

"Vanille ist neben Safran das teuerste Gewürz", sagt Manuela Mahn vom europäischen Marktführer für Gewürze, der Fuchs-Gruppe in Dissen am Teutoburger Wald (Niedersachsen). "Nur wenige Monate im Jahr trägt die Pflanze Blüten, die einzeln per Hand bestäubt werden - denn die für den Vorgang verantwortlichen Kolibris gibt es nur in den tropischen Regenwäldern Mexikos und Mittelamerikas." Noch vor dem Aufplatzen der Schote muss per Hand geerntet werden. Die noch geschmacksneutrale Frucht wird anschließend einem aufwendigen Fermentationsprozess unterzogen, durch den sich das typische Vanillebouquet bildet.