Vergangenheit und Gegenwart vereinen

THOMM. Der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Thomm ist in der Riege der gleich gesinnten Gruppierungen einer der Jüngsten. Allerdings ist es beachtlich, was er seit seiner Gründung im Jahre 1987 für den Ort und die Gemeinschaft geleistet hat.

Man kann den HVV angesichts des hervorragenden Zusammenhalts und der gleich gelagerten Interessen der Mitglieder getrost als eine Vereinsfamilie bezeichnen. "Es ist einfach schön zu sehen, wie sich unsere Mitglieder im Sinne des Vereins engagieren und sich gegenseitig ergänzen", sagt die seit 1989 amtierende Vorsitzende Hannelore Weber. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Heimatgedanken und die Kulturpflege in der Gemeinde zu fördern und zu erhalten. Der Verein diene dem Wohl und den Interessen der Heimat. Er verfolge daher auch ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Die Vorsitzende: "So fließen alle unsere Einnahmen wieder in die Dorfgemeinschaft zurück." In den vergangenen Jahren konnte der Verein in dieser Weise rund 10 000 Euro in Projekte innerhalb des Ortes fließen lassen. Schon ein Jahr nach der Gründung baute er zum Beispiel den "Barbara-Bildstock" am Waldracher Weg und beschaffte dafür auch eine Barbara-Statue, die als Schutzpatronin der Bergleute gilt.Pflege von Wanderwegen

Die Aktivitäten und die finanzielle Unterstützung des Vereins sind vielfältig. Sie reichen von der Anschaffung von Ortseingangsschildern, der Pflege von Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten oder der Brauchtumspflege am Vorabend des Nikolaustages. Sie gipfelte im vergangenen Jahr in der Schaffung und Mitfinanzierung eines sehenswerten Brunnens als prächtiger Dorfmittelpunkt. "Bei der Einweihung des Brunnens konnten wir Ortsbürgermeister Otmar Brittner aus unserer Vereinskasse zur Finanzierung 5000 Euro überreichen", erzählt die Vorsitzende. Wie und woher denn das ganze Geld in die Vereinskasse kommt? Nur durch die Mitgliedsbeiträge könne das nicht gelingen. Es müsse noch einiges an Zeit und Arbeit investiert werden. Das erreicht der Verein mit der Durchführung von Festveranstaltungen, der Vermietung der Jungenwaldhütte und den Einnahmen aus den Theateraufführungen. Seit 1997 hat der Heimat- und Verkehrsverein Thomm eine eigene Theatergruppe, die alle zwei Jahre ein hundertfaches Publikum begeistert. Natürlich ist es keine Frage, dass dabei die Mundart gepflegt wird - von der Begrüßung durch die Vorsitzende bis hin zum letzten Wort in der Schluss-Szene. Es gibt in der Gemeinde wohl keine Veranstaltung und kein Fest, wo die Vorsitzende auch im Auftrag der anderen Ortsvereine im perfekten Thommer Platt die Gäste begrüßt oder die Feier eröffnet. Damit bringt sie ihre Liebe zur Heimat zum Ausdruck. "Dieser Heimat die ihr zustehende Aufmerksamkeit und Liebe entgegenzubringen, sie für uns alle lebenswert zu erhalten, hat sich unser Verein zum Ziele gesetzt", sagt sie. Dazu gehöre die Brauchtumspflege ebenso wie die Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten der heutigen Zeit, die Pflege gewachsener Strukturen sowie deren behutsame Fortentwicklung. Die Vorsitzende: "Dies ist auch in den kommenden Jahren unser gemeinsames Anliegen. Denn eine intakte dörfliche Gemeinschaft ist nur dort möglich, wo einer auf den anderen zugeht, wo Alt und Jung sich die Hand reichen." Beachtliches hat der Verein beim Aufbau der Jungenwaldhütte geleistet. Nachdem die Hütte abgebrannt war, wurde sie 1992 nochmals von der Ortsgemeinde aufgebaut und dem HVV in die Trägerschaft übergeben. Er hat die Stromleitung dorthin verlegen lassen, eine Theke mit Kühlschrank eingebaut und mit Gardinen geschmückt. Die Hütte mit Kamin bietet rund 50 Personen Platz. Ein überdachter Grill und ein Toilettenhäuschen fehlen natürlich auch nicht. Hüttenwart Willi Winter: "Das ganze Jahr über ist die Hütte belegt. Hochsaison ist von Mai bis September."

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