Viele Fans sehen viele vergebene Torchancen

Kasel · Der 2:0-Testspielsieg gegen die luxemburgische Nationalmannschaft in Kasel am Donnerstagabend deckte das aktuelle Problem des 1. FC Kaiserslautern auf: die mangelnde Chancenverwertung. Aber beim Erstligisten überwiegt die Zuversicht.

Kasel. Itay Shechter nahm es mit Humor. "Wir haben uns unsere Tore für die Liga aufgehoben", sagte der Israeli in Diensten des 1. FC Kaiserslautern grinsend nach dem 2:0-Erfolg des Erstligisten im Testspiel gegen Luxemburg vor 1400 Zuschauern in Kasel (Kreis Trier-Saarburg). Wie schon in den vergangenen Bundesligapartien zeigte der FCK in den ersten 45 Minuten bis zum Tor teilweise schöne Kombinationen auf dem rutschigen Rasen, aber im Abschluss fehlte den Lauternern erneut die Kaltschnäuzigkeit. Alleine Shechter vergab vor der Pause drei Hochkaräter, dazu kamen Chancen des späteren Torschützen zum 1:0, Olcay Sahan, Pierre de Wit, dem bärenstarken Richard Sukuta-Pasu und dem nach der Pause eingewechselten Adam Nemec.
Nach vier Spielen ohne Niederlage in der Bundesliga trat der FCK in Kasel mit großem Selbstbewusstsein und erheblicher Ballsicherheit auf, die Luxemburger waren phasenweise nur der Spielball der "Roten Teufel". "Nach 25 guten Minuten haben wir bis zur Pause 20 Minuten disziplinlos gespielt, es fehlte uns die Übersicht - vor allem auf der rechten Seite", bemerkte Nationalcoach Luc Holtz, der verletzungsbedingt auf die beiden früheren Trierer Gilles Bettmer und Tom Schnell verzichten musste.
Wegen Schnells Absage muss Holtz die Viererkette umbauen - und die ließ FCKler Sukuta-Pasu auf der linken Außenbahn schalten und walten, wie er wollte. Er bereitete viele Chancen vor, suchte aber auch selbst den Abschluss. Deswegen war FCK-Trainer Marko Kurz auch angetan vom Auftritt seiner Mannschaft in Kasel: "Es ist positiv zu sehen, wie viele Chancen wir uns herausgearbeitet haben, natürlich wäre es schöner gewesen, wir hätten auch mehr Möglichkeiten verwandelt. Zur Pause hätten wir höher führen müssen. Aber insgesamt haben wir eine souveräne Vorstellung abgeliefert und keine Chancen zugelassen."
Nach neun Wechseln zum Start der zweiten Hälfte war klar, dass der FCK-Spielfluss abrupt enden würde. Mehr als das 2:0 durch einen herrlichen direkten Freistoßtreffer von Nemec sprang nicht mehr heraus, der Luxemburger Torwart Jonathan Joubert konnte zudem noch zweimal sein Können zeigen "Der zweite Anzug hat es immer schwieriger, ins Spiel zu finden", sagte auch Trainer Marko Kurz.
Und der wird die spielfreie Zeit bis zum Heimspiel gegen Leverkusen am kommenden Freitag sinnvoll nutzen: "Wie immer unter Marko Kurz werden wir bis dahin sehr hart trainieren", sagt Lauterns Oliver Kirch, der sich - wie der gesamte FCK-Tross - in Kasel sehr wohl fühlte. "Das war sehr gut organisiert, das einzige kleine Manko war das Flutlicht." Aber auch dieses Problem löste der FCK auf seine Weise - Kirch: "Weil es in der Mitte recht duster war, haben wir eben mehr über Außen gespielt." Und Kirch ist zuversichtlich, dass die FCK-Erfolgsserie anhält: "Wir finden uns als Mannschaft immer besser. Ich denke, es geht weiter aufwärts."Extra

 1400 Zuschauer sahen das Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern in Kasel – egal ob auf Tribünenstufen oder eben unterhalb des Weinbergs. TV-Foto: Hans Krämer

1400 Zuschauer sahen das Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern in Kasel – egal ob auf Tribünenstufen oder eben unterhalb des Weinbergs. TV-Foto: Hans Krämer

 Lauterns Martin Amedick beim Kopfball. TV-Foto: Hans Krämer

Lauterns Martin Amedick beim Kopfball. TV-Foto: Hans Krämer

FCK-Spieler kommen nach Rodt: Am Sonntag, den 27. November, macht sich die gesamte FCK-Mannschaft unter dem Motto "hautnah" auf Tour zu den Fanclubs. Zwei bis vier Kaiserslauterner Profis werden dabei auch in die Region kommen, als Gast des FCK-Fanclubs "Rodter Teufel" in Zemmer-Rodt (Kreis Trier-Saarburg). Von 13.45 Uhr bis 16 Uhr haben alle interessierten FCK-Fans im Pfarrheim in Rodt die Chance auf Gespräche mit und Autogramme von den Spielern. BP

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