Kelberg. Kelbergs Ortsbürgermeister Willi Jonas und der Gemeinderat haben ein Projekt "wiederbelebt", das auch schon in den Amtsjahren des früheren Bü.Srgermeisters Werner Blum diskutiert wurde: den "Neubau eines Hotelbetriebs mit Räumen für Vereins- und Gemeindenutzung". Unter diesem Titel war das Vorhaben 2004 vom Rat beschlossen worden.

Die Eckpunkte: Im Erdgeschoss des Neubaus würden ein Bistro, ein Restaurant und der Küchenbereich angesiedelt. Daran "angedockt" werden solle der Bereich der Gemeinde als Multifunktionshalle mit variablen Trennwänden. Von den geplanten 4400 Quadratmetern Gesamtnutzfläche würden rund 1000 auf den Anteil der Gemeinde fallen. Schon 1999 hatte der damalige Ortsbürgermeister Blum ein Konzept für ein mögliches Hotelgebäude in der Ortsmitte als "Vision" vorgestellt. Die ist aber bis heute nicht in Erfüllung gegangen.

Nun aber ist zumindest dieses Problem gelöst: Nach einem Jahr Verhandlungen sei es "endlich gelungen, einen Konsens zwischen Gemeinde und Grundstückseigentümer zu finden", berichtet Ortsbürgermeister Jonas. Anfang Dezember 2008 seien die Verträge unterzeichnet worden.

Die "Vision Hotel" sieht er in Zusammenhang mit dem Großprojekt "Nürburgring 2009". Dieses hatte die an die Rennstrecke angrenzenden Verbandsgemeinden Kelberg, Vordereifel (Kreis Mayen-Koblenz) und Adenau (Kreis Ahrweiler) veranlasst, vom Europäischen Tourismus Institut Trier (ETI) ein touristisches Zukunftskonzept erarbeiten zu lassen. Darin steht unter anderem, dass die Region um den Ring busfähige Hotels benötigt.

"Was ich bei der Vorstellung der Ergebnisse im vergangenen Jahr gehört habe, hat mich positiv gestimmt", sagt Jonas. "Es wurde deutlich hervorgehoben, dass Hotels, die Busse aufnehmen können, gebraucht werden. Ich kann mir vorstellen, dass es Interesse gibt für ein solches Hotel in Kelberg."

Niemand erwarte dort ein Fünf-Sterne-Haus, aber ein Mittelklasse-Hotel sei durchaus vorstellbar. Als möglichen Anreiz für einen Investor sieht er, dass die Gemeinde bei dem Projekt mit dabei sein würde und auch entsprechende Förderungen des Landes bisher in Aussicht gestellt wurden.

Jonas ist sich bewusst, dass die Rahmenbedingungen für ein solches Vorhaben derzeit schwierig sind, ist aber dennoch optimistisch. "Kelberg ist nicht zu weit weg vom Ring, aber weit genug weg für Leute, die einen ruhigen Ort suchen als Kontrast zum Trubel rund um die Rennstrecke".