Von Geishas und Saarburger Globalisierungs-Gegnern

Ins "Land des Lächelns" hatten die professionellen Amateure des Saarburger Karnevalvereins "Hau-Ruck" in die Stadthalle nach Saarburg eingeladen. Statt freundlich grinsender Gesichter sahen sie von der Bühne aus über 500 laut lachende und sich sichtlich gut amüsierende Menschen. Kein Wunder: Auch 2008 bietet der Verein beste Unterhaltung auf hohem Niveau.

Saarburg. Die Sitzungen des Saarburger Karnevalvereins "Hau-Ruck" sind bestens geeignet, eingeschworene Karnevalsmuffel zu "bekehren": So kreativ, detailreich und liebevoll wie allein Bühnenbild, Dekoration, Kostüme und Programmheft gestaltet sind, dürfte das selbst den standhaftesten Gegner der fünften Jahreszeit überzeugen - vom Programm und den Darbietungen der etwa 160 Aktiven auf der Bühne ganz zu schweigen. Die haben sich in diesem Jahr auf Fernost "eingeschossen" und erobern zahlreich und mit wunderschönen chinesischen Kostümen die Bühne. Dabei überzeugen die Karnevalisten mit einem ausgewogenen Mix aus Tanz- und Gesangseinlagen sowie bewährten "Nummern aus der Bütt". Souverän durchs Programm führt erstmals der neue Sitzungspräsident Johannes Kölling. Er löst Urgestein Roland Hoffmann ab, der das Amt aus Zeitgründen niederlegte. Während Jörg Geisbüsch als "Rotkreuz-Schwester" mit herbem Charme ebenfalls gekonnt Premiere "in der Bütt" feiert, gibt es für das Stammpublikum ein großes Wiedersehen mit "alten Bekannten". So liefert sich "Alt-Bühnen-Ehepaar" Jutta Pfeifer-Jungblut und Luitwin Fritz auch in diesem Jahr wieder ein zünftig-zickiges Wortgefecht - als Geisha und Mandarin. Filmreif kommen die als Fernseh-Köche Johann Lafer und Horst Lichter verkleideten Christopher Becker und Hardy Meyer rüber. Die haben ihren großen Vorbildern nicht nur genau in die Kochtöpfe, sondern vor allem "aufs Maul" geschaut und sorgen mit perfekt imitierten Sprüchen für köstliche Unterhaltung, die dem Publikum "wie Öl runtergeht". Großes Thema bei Multi-Talent Peter Merten alias "Konfuzius" - der neben seinen Bühnenauftritten auch für Bühnenbild, Dekoration und Programmheft verantwortlich zeichnet - wie bei Berthold Kramp vom "Servicepoint Verbandsgemeindeverwaltung": der neue Kreisel und das geplante Einkaufszentrum. Während der Trassemer Gemeinderat bereits beantragt hätte, von der "Perdenbacher Gewann" eine Rolltreppe direkt in die schöne, neue Einkaufswelt legen zu lassen, habe der Saarburger Stadtrat zur Stärkung der Innenstadt den Wettbewerb "Unser Dorf soll Döner werden" ausgelobt. Im Zuge dessen werde die Graf-Siegfried-Straße umbenannt: "Allée des Kebap" heiße das eine Teilstück künftig, "Chaussée des Coiffeures" das andere. Einzelhändler Stefan Müller-Hamann outet "Konfuzius" als Saarburger "Globalisierungs-Gegner".Für das fulminante Finale sorgt Urgestein Andreas Jager, der an diesem Abend 25-jähriges Bühnenjubiläum beim "Hau-Ruck" feiert. Als Olympiateilnehmer der "Freien Kammerforster Republik Beurig" zeigt er sich wie in den Vorjahren perfekt austrainiert und sichert sich in allen humoristischen Disziplinen einen Platz unter den ersten Drei. Zum Glück gilt auch für die "Hau-Ruckler" die Sportler-Devise "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel": In 360 Tagen ist diese Mannschaft wieder in der Stadthalle zu bewundern.Die Aktiven: Roland Hoffmann, Johannes Kölling, Ottmar Greif, Stefan Greif, Georg Kohl, Hermann Kiefer, Hans-Josef Metrich, Klaus Metrich, Jürgen Rauls, Thomas Remmel, Manfred Steier, Gerhard Winkler, Otto Wirkus, Thomas Kalle, Wunderländer, Chor, Dissonante Tanten, Garde und Ballet, Juniorengarde, Minigarde, Judith Wörz, Kathrin Jager, Kathrin Bauer, Berthold Kramp, Andreas Jager, Peter Merten, Nicolas Lellig, Jörg Geisbüsch, Timo Rahlmeyer, Jutta Pfeifer-Jungblut, Luitwin Fritz, Michael Braunshausen, Dominik Helmle, Nina Krotten, Stefan Maximini, tefan Müller-Hamann, Hardy Meyer, Christopher Becker, Detlef Reinert, Marc Thiel, Michael Wagner, Volker Winkler.

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