Motor Von wegen nur Huckepack

TRIER · Im TV-Fahrbericht heute der neue Nissan Navara Pick-up als Doppelkabiner mit 190-PS-Dieselmotor.

Vor zwei Jahren hat Nissan seinen erfolgreichen Pick-up Navara neu auf den Markt gebracht. Längst haben die amerikanischsten aller US-Automobile das Image des derben Arbeitstieres für den Land- oder Forstwirt, für Menschen, die große Bootstrailer oder Pferde-Anhänger zu bewegen haben, abgelegt. Zwar glänzen derart exklusive und exzessive Automobile immer noch mit urwüchsiger Kraft und Vielfalt, aber ein Pick-up ist mittlerweile auch ein richtiger Schönling aus der Blechschneider-Werkstatt geworden.

Das kommt daher, weil das Freizeit-Verhalten vieler Menschen anspruchsvoller, aber auch das Angebot auf diesem Markt umfangreicher geworden ist. Pick-up müssen heute Fahreigenschaften und ein Interieur aufweisen, dass denen eines SUV oder zumindest einer „Multifunktions-Limousine“ mit Kombi-Attitüde nicht nachsteht. Nur mit viel Huckepack nehmen und überall durchkommen verkauft man heute keinen Pick-up mehr.

Auf dieser Basis ist auch der Navara entstanden. Unser Doppelkabiner verfügt bei einer Gesamtlänge von 5,33 Metern nicht nur über einen 1,58 Meter langen und einen 1,56 Meter breiten abschließbaren Laderaum mit einem Schienen- und Verzurr-System.

Zur Serienausstattung gehören ein autonomer Notbrems-Assistent, Bergab-, Berganfahr-Assistent, Geschwindigkeitsregler und -Begrenzer und hintere Einparkhilfe. Die serienmäßige Sicherheits-Ausstattung umfasst ABS, ESP, elektronische Bremskraft-Verteilung sowie Fahrer-, Beifahrer-, Seiten-, Kopf- und Knie-Airbags.

Menschen, die mit diesem Pick-up oft in unwegsamem Gelände unterwegs sein müssen, werden sich über einen beheiz- und höhenverstellbaren Fahrersitz mit Lordosenstütze freuen. Die wichtigste technische Neuerung aber, die nicht nur dem Fahrzeugführer, sondern allen Insassen zugutekommt, ist technischer Natur und wirkt sich auf das Fahrverhalten in eklatanter Weise aus.

Der Navara kommt mit Schraubenfedern für die Starrachse daher. Die Mehrlenker-Hinterrad-Aufhängung ist ein im Vergleich zur Blattfedern-Konstruktion des „King Cab“ nicht ganz billiges Bauteil.

Der Gewinn an Fahrkomfort auch unter schwierigen Oberflächen-Bedingungen ist jedoch enorm. Längs- und Querlenker gehen auch nicht zulasten der Gesamt-Robustheit.

Nissan hat es nicht nur bei Eingriffen in die jetzt mit LED-Lichtgirlanden aufgehübschte Karosserie und die Fahrwerkstechnik belassen. Auch bei der Antriebstechnik hat sich Erhebliches getan. Ein neuer Vierzylindermotor mit 2,3 Litern Hubraum sorgt für den Vortrieb. Der generiert entweder 160 oder dank Biturbo 190 PS, die zunächst auf die Hinterräder weitergeleitet werden. Übertragen wird die Kraft von einer Siebengang-Automatik. Laufruhe und ordentlicher Leistungsdruck charakterisieren das Triebwerk, das zuverlässig, aber ohne Leistungsspitzen daher kommt. Die Automatik schaltet relativ früh hoch und erst sehr spät wieder herunter. Das zahlt sich in ruckelfreier, angenehmer Dauerfahrt aus.

Im Gelände verschränkt sich das „Monstrum“ bei zugeschaltetem Vorderrad-Antrieb dank der Schraubenfedern hinter dem Fahrer sehr viel feinfühliger und weniger „bockig“ als wenn weiter nur „blatt gefedert“ wird.

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