Walther gewinnt Weltcup-Auftakt im Zweierbob

Lake Placid (dpa) · Die Viererbob-Weltmeister Friedrich und Lochner kommen beim Saisonauftakt im kleinen Schlitten nur auf Platz neun. Dem ehemaligen Rodler Walther dagegen liegt die schwierige Bahn in Lake Placid.

Der Jubel von Nico Walther über seinen ersten Weltcupsieg im Zweierbob war wie eine Erlösung. Nach dem Hickhack im internen Material-Wettrüsten zeigte er im Ziel der anspruchsvollen Bahn von Lake Placid spontan auf die Marke seines Ausrüsters FES.

Der Pilot vom BSC Sachsen Oberbärenburg überraschte mit dem Potsdamer Christian Poser an der Bremse Weltmeister und Teamkollege Francesco Friedrich, der mit seinem Stammanschieber Thorsten Margis nur auf Platz neun landete. Immerhin egalisierte das Duo den fünf Jahre alten Startrekord des Letten Oskars Melbardis (5,00 Sekunden).

Der Berchtesgadener Johannes Lochner kam mit Christian Rasp nicht über Platz zwölf hinaus. Die Viererbob-Weltmeister Friedrich und Lochner haben sich in der Olympia-Saison für die Schlitten des Tirolers Johannes Wallner entschieden - in beiden Disziplinen.

„Das ist eine meiner Lieblingsbahnen, deswegen wäre ich auch gerne mit dem großen Schlitten gefahren“, sagte Walther. Schon 2016 war er im kleinen Schlitten auf Rang zwei gelandet - hinter US-Pilot Steven Holcomb, der im Mai unerwartet starb. Diesmal reichte es endlich zum Sieg, dem ersten im kleinen Schlitten. „Das Material hat sehr gut gepasst, wir sind happy über den ersten Weltcupsieg im Zweier“, sagte Walther. In der vergangenen Saison hatten die Deutschen den Weltcup auf der Piste am Mount van Hoevenberg aus Kostengründen ausgelassen.

Der geplante Viererbob-Weltcup wurde von der Jury des Weltverbandes IBSF wegen der schlechten Eisqualität abgesagt. Beim Weltcup in der kommenden Woche in Park City werden dann gleich zwei Rennen in der Königsklasse ausgetragen.

Dafür war ein weiteres Rennen im kleinen Schlitten angesetzt. „Da gibt es in der Einstellung des Materials sicher noch einige Reserven, obwohl der zweite Lauf vom Start und vom Fahren her überragend war“, sagte Cheftrainer René Spies.

Bei den Frauen feierte Stephanie Schneider (BSC Sachsen Oberbärenburg) mit ihrer Anschieberin Lisa Buckwitz als Dritte einen starken Einstand in die Olympia-Saison. „Vor fünf Tagen sind wir noch vom Damenstart losgefahren, nun ging alles im wahrsten Sinne des Wortes ganz schnell“, sagte Schneider, die ihren ersten Weltcup auf dieser schwierigen Bahn fuhr.

Den Sieg sicherte sich die kanadische Olympiasiegerin Kaillie Humphries, die seit dieser Saison von Turin-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis betreut wird. Zweite mit nur drei Hundertstelsekunden Rückstand wurde Weltmeisterin Elana Meyers Taylor aus den USA. Europameisterin Mariama Jamanka vom BRC Thüringen kam mit Erline Nolte an der Bremse auf Platz fünf.

„Der zweite Lauf war verkackt, daher bin ich nicht ganz so zufrieden“, sagte Jamanka. Weltcupdebütantin Anna Köhler vom BSC Winterberg landete mit Franziska Fritz-Glahn auf Platz zwölf.

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