Weintrinker kaufen weniger, Hersteller machen trotzdem mehr Umsatz

Mainz (dpa/lrs) · Weintrinker haben im vergangenen Jahr weniger gekauft, zumindest was die Menge angeht. Die Hersteller müssen sich aber nicht grämen: Weil die Kunden zu teureren Tropfen griffen, machten sie mehr Umsatz.

 Weintrinker kaufen weniger, geben aber mehr aus. Foto: K.-J. Hildenbrand/Archiv

Weintrinker kaufen weniger, geben aber mehr aus. Foto: K.-J. Hildenbrand/Archiv

In Deutschland sind im vergangenen Jahr weniger Weinflaschen über die Ladentheken gegangen. Dafür haben die Weintrinker bei ihren Einkäufen mehr Geld ausgegeben. Insgesamt wurden 1,4 Milliarden Liter Rebensaft verkauft, das waren 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Dafür stiegen die Umsätze um 1,2 Prozent auf rund sechs Milliarden Euro, wie aus einer GfK-Studie im Auftrag des Deutschen Weininstituts hervorgeht, die am Mittwoch in Mainz vorgelegt wurde.

Die Umsätze der deutschen Produzenten legten laut DWI sogar um 2,1 Prozent zu - auch weil die Kunden zu teureren deutschen Tropfen griffen. Der Anteil der deutschen Hersteller am Weinumsatz im Land stieg trotz konstanter Absatzmenge um einen Punkt auf 52 Prozent. Zugleich setzte sich der Trend zum Weißwein fort: Die Weintrinker kauften rund zwei Prozent mehr davon ein, während die Nachfrage nach Rotwein um sechs Prozent sank.

Französische und italienische Anbieter konnten ihre Anteile am Weinumsatz in Deutschland im vergangenen Jahr um je einen Punkt auf 15 Prozent steigern. Die an vierter Stelle rangierenden Hersteller aus Spanien büßten zwei Punkte ein und kommen noch auf einen Anteil von sechs Prozent.

„Wir freuen uns, dass sich die deutschen Erzeuger in einem insgesamt sehr schwierigen Weinmarkt behaupten konnten“, sagte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule laut Mitteilung. Der Anteil der deutschen Weinhersteller am gesamten Absatz in Deutschland stieg um einen Punkt auf 44 Prozent. „Nachdem wir aufgrund der außergewöhnlich kleinen 2010er Weinernte in 2011 den Markt nicht in vollem Umfang bedienen konnten, haben wir in 2012 wieder einen Teil der Regalflächen im Handel zurückgewonnen“, sagte Reule.

Der Anteil des Weißweins an den gekauften Weinen beträgt inzwischen 41,3 Prozent, 2008 waren es noch 38 Prozent gewesen. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil des Rotweins um 4,4 Prozentpunkte auf 48,6 Prozent zurück. Die Roséweine kamen 2012 auf einen unveränderten Marktanteil von 10,1 Prozent. Nicht berücksichtigt ist in der Umfrage der in der Gastronomie verkaufte Wein.

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