Wer zuerst kommt, mahlt am cleversten

Die Schröers riefen, und nicht alle kamen. Konnten sie auch nicht: Denn damit's nicht ungemütlich wird, dürfen maximal 300 Gäste zur Benefiz-Küchenparty ins Mercure-Hotel Porta Nigra. Weit mehr als 100 Ticketwünsche blieben unerfüllt.

Trier. Trier-Saarburgs Landrat Günther Schartz (46) hat aus den ernüchternden Erfahrungen seiner Küchenparty-Premiere 2008 gelernt. Da kam er zu spät ins Mercure-Restaurant, "da hab ich nicht mehr viel abbekommen". Diesmal steht er fast pünktlich zum offiziellen Beginn um 19 Uhr auf der Matte.

Der Kampf um die besten Plätze ist da längst entschieden. Erfahrene Party-Gänger machen den Veranstaltungs-Titel zum Programm und es sich gleich in der Küche gemütlich. Ein eindeutiger Standort-Vorteil, der den Weg ins Restaurant erspart und zügigen Nachschlag ermöglicht. Es lohnt sich: Zehn Spitzenköche-Teams aus der Region zelebrieren köstliche Kreationen wie "Soufflierte Wachtelbrust auf einem Ragout von bunten Linsen und Trüffelkartoffeln" oder "Duo vom Skrei und Hummer mediterran an grünen Spargeltips". Dafür locken außerhalb der Küche Spitzenweine, Cocktails, ein üppiges Dessert-Angebot.

Mitten in der Fastenzeit! Die Gäste stört's nicht. Schließlich gilt es als Ehre, dabei sein zu können. Rund 500 Einladungen verschicken Gisela Schröer (64), Vorsitzende der 1989 von ihr gegründeten Arbeitsgemeinschaft für Trierer Kinder, und ihr Gatte, Alt-OB Helmut Schröer (66) alljährlich. Wer zuerst kommt (und 110 Euro zahlt), der mahlt auch. "Vor drei Wochen mussten wir die Liste schließen. Weit mehr als 100 Kartenwünsche konnten wir nicht erfüllen."

Die Küchenparty zählt zu Triers raren gesellschaftlichen Großereignissen. Für Ex-Sparkassenchef Dieter Mühlenhoff (66) ist es "aus vielen Gründen ein Muss", dabei zu sein. Er hat wegen einer Dienstreise eine einzige von 16 Küchenpartys verpasst. Luxemburg-Marathon-Organisator Erich François (43) ist eigens aus Köln angereist - und freut sich, seinen Kumpel Angelo Kram (40) nach Jahren wiederzusehen.

Weil die Gaumen-Verwöhner ehrenamtlich arbeiten und die Köche nur den Wareneinsatz erstattet bekommen, bleiben fast 15 000 Euro für Projekte zugunsten Trierer übrig. In der Frage, ob es auch 2010 eine Küchenparty geben wird, halten sich die Schröers noch bedeckt. "Wir arbeiten daran."

Porta-Mercure-Chefin Anja Ahnen (40) hat im Namen ihres Teams bereits angekündigt, gerne wieder behilflich zu sein. Extra Akteure der Küchenparty: Franz Lichter (Verein der Köche), Henning Popp (Mercure Hotel Porta Nigra), Peter Schmalen (Schlemmereule, Trier), Christiane Detemple-Schäfer & Oliver Schäfer (Le Temple du Gourmet, Neuhütten), Wilfried Licht (Zum Wiesengrund, Beßlich), Alexander Oos (Wein- und Tafelhaus, Trittenheim), Marius Stemper & Wolfgang Hilgenfeld (Ambiente, Trier-Zewen), Christian Morgen (Eitelsbacher Weinstube), Wolfgang Becker (Becker's Restaurant, Trier-Olewig), Hubert Scheid (Schloss Monaise, Trier); Weingüter Josef Rosch, Grans-Fassian (beide Leiwen), Clemens Busch (Pünderich), Paulinshof (Kesten), Clüsserath-Weiler (Trittenheim), Claus Piedmont (Konz-Filzen), Forstmeister Geltz-Zilliken (Saarburg), Becker's (Trier-Olewig), Vereinigte Hospitien, Reichsgraf von Kesselstatt, Bischöfliches Konvikt und Priesterseminar (alle Trier), Cocktails: Walderdorff's (Trier); Musik: Trierer Swing Trio.

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