Wie der Heilige Rock nach Trier kam

Trier · Wie kommt ein Gewand aus Palästina, wo Jesus gelebt hatte und gekreuzigt worden war, in das weit entfernte Trier? Die Geschichte hat mit einem Kaiser zu tun, besser gesagt seiner Mutter.

Etwa 300 Jahre nach der Kreuzigung von Jesus Christus hatte sich seine Religion im Römischen Reich mehr und mehr verbreitet – so sehr, dass der damalige römische Kaiser Konstantin der Große, der seine Residenz ins römische Trier verlegt hatte, die Christen nicht mehr verfolgte.Auch die Kaisermutter Flavia Julia Helena hing dem christlichen Glauben an: Sie pilgerte im Jahre 327 oder 328 nach Palästina. Dort befahl sie, an den Stellen zu graben, an denen Jesus gekreuzigt und begraben worden sein soll. Angeblich fand sie dabei Reste des Kreuzes und die Knochen der Heiligen Drei Könige Melchior, Balthasar und Caspar, die Helena verschenkt habe und die später nach Köln kamen, wo sie bis heute im Dom liegen ... auf dieser Palästina-Reise soll jedenfalls Helena auch das ungeteilte Untergewand des Jesus Christus gefunden haben.Davon ist in den ältesten Berichten von der Pilgerfahrt Helenas aber nicht die Rede. Die Tunika Christi in Trier? Das berichtet erst viel später die Gesta Treverorum, eine Chronik der Trierer Bischöfe, und zwar im 12. Jahrhundert. Also etwa 900 Jahre nach der Pilgerfahrt von Helena ... mc