Wie eine Stadthalle

Für die Häuserzeile zwischen Stadtbücherei und Polizei in der Wittlicher Schlossstraße gibt es ein Gesamtkonzept: Ein Neubau mit Kino, Theatersaal für 650 Personen nebst Bühne plus Gastronomie, Gewerbe, Tiefgarage und Wohnungen. Schloss-Theater ist der Arbeitstitel für das Konzept.

 Nicht alle Häuser, die für das Projekt „Schloss-Theater“ abgerissen werden müssten, werden genutzt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Nicht alle Häuser, die für das Projekt „Schloss-Theater“ abgerissen werden müssten, werden genutzt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. (sos) Wittlichs "Kintim"-Kino schließt Ende der Woche. Es hieß früher einmal "Schloss-Theater" und wurde 1977 bis 1994 von den Eltern von Thomas Dausend betrieben, dann verpachtet. Wenn die Ideen, die Thomas Dausend jetzt im Stadthaus vorstellte, einmal Wirklichkeit werden, hätte Wittlich irgendwann wieder ein modernes Kino mit vier Sälen: In einem Neubau, der wieder "Schloss-Theater" heißen könnte.

So heißt das Projekt, das neben Dausend selbst noch sechs Eigentümer betrifft, von denen einer die Stadt Wittlich ist. Mit allen hat Thomas Dausend gesprochen, um für sein Konzept zu werben. Im Alleingang kann wegen der verschachtelten Bauweise niemand investieren, immer muss die Nachbarschaft mit ins Boot.

Deshalb umfasse die Planung, die, wie mehrfach betont wurde, noch am Anfang stehe, die gesamte Häuserzeile. Die steht als Ensemble im Verzeichnis der Kulturdenkmäler Rheinland-Pfalz. Im Hinblick auf den Zustand der Gebäude sagt Dausend zu seiner eigenen Immobilie: "Da ist nichts zu schützen. Das Kino kann man nur abreißen."

Stehen bleiben soll laut Entwurf die prägnante Fassade der Nummer 16, der ehemaligen Kaiserlichen Post, heute Gaststätte Schlossstuben.

Dort ist der zentrale Eingang unter anderem zu einem neuen Kino im Untergeschoss und dem großen Veranstaltungssaal im Obergeschoss geplant. Letzterer stünde laut Bürgermeister Joachim Rodenkirch in keiner Konkurrenz zur Mehrzwecknutzung der geplanten Großsporthalle nahe der Kreisverwaltung: "Wir haben Bedarf an einem Raum für 300 bis 600 Besucher."

Ob das alles Wirklichkeit wird, ist ungewiss. Der Stadtrat soll sich im März damit befassen. Zum Investitionsvolumen gibt es noch keine Zahlen. Vorstellbar sei, mit dem Bau einen Generalunternehmer zu beauftragen und den Komplex an einen geschlossenen Immobilienfonds zu verkaufen.

Dausend will nun eine öffentliche Diskussion über die Vision und wissen: "Macht es Sinn, ein solches Objekt an diese Stelle zu setzten?"

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