Umwelt Wie kommt das Gift ins Wasser?

Spangdahlem · Nach jahrelangem Streit sollen Gutachter das PFT-Problem in Spangdahlem erklären.

Bund und Land haben sich geeinigt, wie es mit der Sanierung der chemischen Belastungen rund um die Airbase Spangdahlem weitergehen soll. Wie seit 2014 bekannt ist, sind die Gewässer rund um den US-Flugplatz mit krebserregenden Schadstoffen, sogenannten Perfluorierten Tensiden (PFT), verunreinigt (der TV berichtete mehrfach). Verbessert hat sich die Situation seitdem nicht.

Im Mai des vergangenen Jahres hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord eine wasserrechtliche Anordnung erlassen. Darin forderte sie die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) auf, ein Sanierungskonzept für die betroffenen Flüsse, Bäche und Weiher aufzustellen.

Das Verfahren zog sich aber zunächst weiter in die Länge, weil die Bima Widerspruch gegen die Anordnung eingelegt hatte. Bei einem internen Gespräch Ende des vergangenen Jahres haben die Behörden nun offenbar eine Übereinkunft gefunden.

Demnach hat sich die Bundesanstalt bereiterklärt, bis Oktober eine sogenannte „Risikobewertung“ vorzulegen. In diesem Bericht soll festgehalten sein, woher genau die PFT-Belastung stammt und wie sie zu sanieren ist. Deswegen laufen derzeit Untersuchungen auf dem Militärstützpunkt und im Umland. Alte Akten werden durchforstet, Boden- und Gewässerproben gezogen.

Klar scheint bislang nur, dass die Chemikalien über die Regenauffangbecken auf dem Stützpunkt in die Umwelt gespült wurden. Wie sie aber in das Becken gekommen sind, gilt es nun zu klären.

Sprecher der Landesumweltbehörde SGD Nord und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sind mit dem Ausgang der Verhandlungen zufrieden.

Der Umweltaktivist Günther Schneider aus Binsfeld sieht in der Vereinbarung hingegen „nichts Halbes und nichts Ganzes.“ Eigentlich, sagt der Landwirt, hätten die Sanierungen längst beginnen müssen.

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