Trier. Hunderte Menschen, Männer, Frauen und auch Kinder, rennen blitzschnell durch Trier. Tausende Zuschauer jubeln den Läufern zu. Lucky ist jedes Jahr an Silvester, so wird der letzte Tag des Jahres, also der 31. Dezember, genannt, nachmittags auf dem Hauptmarkt in Trier. Dort ist dann immer eine Menge los. Die Zuschauer jubeln und klatschen nicht nur, sie werfen auch Konfetti über die Läufer.

Konfetti, das sind kleine, bunte Papierschnipsel. Man kann sie auch selbst mit einem Locher herstellen. So ein Locher steht vielleicht auf dem Schreibtisch von eurer Mutter oder eurem Vater. Damit stanzt man normalerweise zwei Löcher in Papier, um das Blatt in einem Ordner abzuheften. Man kann aber auch ganz viele Löcher ins Papier stanzen. Das, was sich dann im Auffangbehälter des Lochers ansammelt, ist Konfetti. Man wirft es in die Luft, wenn man sich freut und Spaß hat. Zum Beispiel bei einer Hochzeit, an Fastnacht - oder beim Trierer Silvesterlauf.

Aber was ist in den drei schweren Kisten, die Franz-Josef Ott in die Turnhalle einer Schule in Trier-Nord schleppt? Mehr als 30 Kilogramm schwer ist jede und voll mit Konfetti. Das ist so viel, das kann man nicht mehr mit einem Locher machen. Deshalb stellen manche Firmen mit speziellen Maschinen Konfetti her. Bei einer solchen Firma hat der Verein für den Leichtathletik-Trainer Franz-Josef Ott Übungsstunden abhält und der den Trierer Silvesterlauf organisiert, die vielen Papierschnipsel bei einer Firma bestellt. Es gibt nicht nur Konfetti aus normalem Papier, sondern zum Beispiel solches aus Seidenpapier. Diese schweben länger durch die Luft. Auch Konfetti in Herzform kann man kaufen.

Aber wie kommen an Silvester die Zuschauer ans Konfetti? Natürlich, jeder kann sich sein Konfetti zum Werfen selbst herstellen. Aber die Organisatoren des Trierer Silvesterlaufs bringen auch Konfetti zum Trierer Hauptmarkt. Nämlich das, was Franz-Josef Ott in die Turnhalle schleppt. Wenige Tage vor Silvester verpacken die jungen Leichtathleten, die sonst in der Turnhalle laufen, springen und werfen üben, die Papierschnipsel in kleine Tüten. Das macht auch Spaß, vor allem, weil jedes Kind ganz tief in den Kisten mit Konfetti wühlen und einmal eine Riesenladung in die Luft werfen darf. Alle sind dann erst einmal über und über mit Konfetti bedeckt - auch Lucky.

Man braucht viel Papier, um die Menge Konfetti herzustellen, die beim Silvesterlauf durch die Luft fliegt. Insgesamt 100 Kilogramm Papierschnipsel werden in kleine Tütchen verpackt verteilt. Wenn man die mit einem Locher herstellen wollte, müsste man 20 000 Din-A4-Blätter (das sind die in einem großen Schulheft) so lochen, dass nichts außer Konfetti übrigbleibt. Würde man diese 20 000 Blätter Papier hintereinanderlegen, dann würde die Papierschlange 6000 Kilometer lang. Das ist in etwa die Entfernung zwischen Trier und New York in Amerika.

Extra

Silvesterlauf-Jubiläum nahezu ausgebucht: Riesenandrang auf den vom Trierischen Volksfreund präsentieren Jubiläums-Silvesterlauf mit Haile Gebrselassie: Die theoretisch zu vergebene Maximalzahl von 2400 Startnummern (begrenzt durch die Teilnehmerlimits in den einzelnen Wettbewerben) ist nahezu ausgeschöpft. Der Melderekord aus dem Vorjahr lag bei 2082 Startnummernanfragen. Der Teilnehmerrekord datiert aus dem Jahr 2007 (1647 Läufer im Ziel). Außer dem Bitburger-Lauf der Asse und dem Natus-Volkslauf der Männer (jeweils acht Kilometer) ist nun auch der SWT-Bambinilauf ausgebucht. Freie Startnummern gibt es noch im TV- Mädchen- und -Jungenlauf (acht bis elf Jahre, jeweils ein Kilometer), im Spirit-of-Nature-Walking (fünf Kilometer) und bei den Frauen. Für den Auto-Hoff-Volkslauf der Frauen (fünf Kilometer) sind aber nur noch Restnummern am 30. und 31. Dezember in der Startnummernausgabe im Max-Planck-Gymnasium (Sichelstraße) erhältlich. (teu)