„Wir haben beide die gleichen Ohren“

Der Fame kam urplötzlich: Milky Chance landeten mit „Stolen Dance“ 2013 einen Megahit und die letzte Europatournee war nahezu ausverkauft. Lifestyle-Redakteurin Maria Haun sprach mit Clemens Rehbein (rechts im Bild) über neue Songs, Haare und Hassfragen in Interviews.

„Wir haben beide die gleichen Ohren“
Foto: James Kendall

Wie hast du dich auf das Interview vorbereitet?
Clemens: Eigentlich gar nicht, man muss ein bisschen Zeit und ‘ne Zigarette haben und der Rest kommt von alleine. Wir lassen uns von den Fragen her gerne überraschen und haben eigentlich meistens eine Antwort.

Und wenn ihr mal keine Antwort habt?
Clemens: … Dann stottere ich und versuche abzulenken …

Deine Lieblingsfrage im Interview?
Clemens: Eine Lieblingsfrage habe ich nicht, nur Hassfragen.

Die schlimmste der Hassfragen lautet?
Clemens: Wie machst du das mit deinen Haaren?

Wie machst du das mit deinen Haaren?
Clemens: (lacht) Naja, ich stehe auf und dann steht das so. Ich hab' einfach gute Voraussetzungen. Schmier' mir nichts rein und geh' auch regelmäßig duschen, also meine Haare sind einfach borstig und dick.

Müsst ihr den ganzen Tag von Musik umgeben sein?
Clemens: Wir genießen auch gerne mal den Moment der Stille. Aber wenn man beispielsweise zwei Wochen im Urlaub war, kribbelt es in den Händen.

Eher Musik machen oder eher hören?
Clemens: Beides. Musik selbst zu machen brennt natürlich unter den Fingernägeln, wenn man Musik hört. Hören geht auf jeden Fall immer.

Wer bestimmt musikalisch momentan eure Playlist?
Clemens: Wir hören so ziemlich alles durcheinander. Im Urlaub haben wir alte CDs von Bob Dylan gehört. Das war auf jeden Fall lustig. Auf dem Flug nach Australien haben Philipp und ich Ladysmith Black Mambazo gehört, ein afrikanischer Chor. Auch sehr gut.

Was für Musik spielt ihr, wenn ihr nicht eure eigene spielt?
Clemens: Funky Sachen. Von Funk über Deep House bis Rock'n'Roll. Wir haben auch schon ein paar Mal in Kassel aufgelegt. Das waren aber private Partys im Unten oder in der Karikatur Bar.

Wie ist bei euch die Rollenverteilung?
Clemens: Ja, genau, ich schreibe Songs und Texte und mit Philipp nehme ich dann zusammen auf. Er hat den Plan vom Studio und dann kreieren wir gemeinsam den Sound. Er weiß einfach, wie man das umsetzen kann. Wir haben beide die gleichen Ohren und deshalb passen wir da auch sehr gut zusammen.

Was habt ihr noch gemeinsam, außer den Ohren?
Clemens: Ui, einiges, den Style zum Beispiel. Wir hängen viel zusammen ab.

Steht ihr nach all dem Erfolg unter Druck, schnell neue Songs zu produzieren?
Clemens: Man muss sich einfach distanzieren. Wenn wir an neuen Songs und am Album arbeiten wollen, ziehen wir uns komplett zurück und kommen erst wieder, wenn es fertig ist und dann können sich die Leute drauf stürzen, aber dann sind die Songs ja fertig und sie sind so, wie wir das wollten.

Wann können wir mit neuen Songs rechnen?
Clemens: Wir werden auf unserer Tour, die jetzt beginnt, schon sechs neue Songs spielen, es gibt aber noch mehr. Wir spielen nicht alle. Einige müssen wir noch aufnehmen, dafür haben wir jetzt keine Zeit. Die fertigen Songs werden wir aber präsentieren.

Wo spielt ihr auf dieser Tour zum ersten Mal?
Clemens: In Dublin und in Glasgow.

Überlasst ihr den Ablauf eurer Shows dem Zufall oder habt ihr einen Plan?
Clemens: Wir haben uns ein neues
Bühnenbild ausgedacht. Nach unseren Proben wird es eine feste Setlist geben. Man bereitet sich auf jeden Fall intensiv vor.

Wie sieht das neue Bühnenbild aus?
Clemens: Es wird sehr organisch aussehen. Es wird nichts mit Beamer oder krassen LED-Video-Blenden sein, sondern eher was mit Holz, Stoff und Licht.

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