Wissenswertes rund um Mallorca

Elf Millionen Touristen haben im vergangenen Jahr die spanische Ferieninsel Mallorca besucht. Den größten Anteil stellten dabei die Deutschen mit 3,7 Millionen, gefolgt von Großbritannien mit 3,3 Millionen. Viele davon hat es an den Platja de Palma gezogen, wo auch der berühmte „Ballermann“ angesiedelt ist. Aber immer mehr Menschen wollen auch die Vielfalt der Insel entdecken, und da hat Mallorca einiges zu bieten.


   

Palma de Mallorca: Palma ist die Hauptstadt der Insel. Aber nicht nur das. Die Stadt ist zugleich Sitz der autonomen Regierung der Balearen, zu denen außer Mallorca noch die kleineren Inseln Menorca, Ibiza und Formentera zählen. Etwa 350.000 der 800.000 Menschen, die auf der Insel leben, sind Einwohner von Palma. Die Stadt hat eine wechselvolle Geschichte. Sie wurde vor etwa 2000 Jahren von den Römern gegründet, aber auch Vandalen und Byzantiner siedelten sich in der Stadt an. 902 eroberten die arabischen Mauren die Insel und hinterließen ebenso wie ihre Vorgänger bauliches wie kulturelles Erbe. Jakob I. von Aragón eroberte die Insel 1229 zurück. Nach einer Zeit als eigenständiges Königreich wurde die Insel von 1349 an vom spanischen Festland aus regiert. Sehenswert in Palma ist vor allem die Kathedrale. Jakob II. legte vermutlich den Grundstein. Besonderes Glanzstück ist die Rosette, mit fast 13 Metern Durchmesser die größte der Welt. Auch die spanische Königsfamilie hat eine Residenz in Palma, die sie jedes Jahr im August aufsucht. Palma de Mallorca gilt als attraktives Reiseziel auch für Kurzzeitreisende. Immer mehr Menschen kommen zu einem Wochenendtripp in die Inselhauptstadt. Auch unter Geschäftstouristen ist die Hauptstadt beliebt und in der Nebensaison gut gebucht. Platja de Palma: Am bekanntesten dürfte hierzulande der Platja de Palma (Strand von Palma) sein, der sich von Palma bis nach S'Arenal zieht. Unter anderem ist dort der bekannte "Ballermann 6" angesiedelt. Der Party-Abschnitt beschränkt sich jedoch auf einen sehr überschaubaren Bereich mit zahlreichen Gastronomieangeboten, Diskotheken und Einkaufsmöglichkeiten. Hochzeit für Partytouristen sind die Monate Juni und Juli. Ab August zieht es eher Familien zum Badeurlaub dorthin. Von den üblichen Fernsehbildern sollten sich Menschen, die eher Ruhe suchen, dabei nicht abschrecken lassen. Raimundo Alabern, Direktor des Balearen-Tourismus-Instituts IBATUR sagt: "Mallorca spricht Familien, Party- und Sportinteressierte an. Die Insel bietet Urlaub für jeden Geschmack und jede Geldbörse." So gibt es auf der größten spanischen Insel genügend Platz und Möglichkeiten, dem Trubel aus dem Weg zu gehen. Ab Herbst und über den Winter ist es dann am Platja de Palma ohnehin sehr ruhig. Viele Cafés und Restaurants haben jedoch ab Ende November geschlossen. Dennoch gehören für Alabern auch die Party-Touristen dazu: "Die Leute wollen Spaß haben. Das ist normal. Also kommen die Leute nach Mallorca und haben Spaß. Wir finden eben einen Platz für jeden hier." Kapazitäten: Mit einem Wachstum an Betten ist nach Worten von Raimundo Alabern in den nächsten Jahren nicht zu rechnen. "Deshalb wollen wir die Inseln auch im Winter vermarkten." Sport: Für Sportinteressierte gibt es zahlreiche Möglichkeiten auf Mallorca, ihren Interessen nachzugehen. Viele Hotels bieten Wellnessbereiche an. Es gibt 19 Golfplätze auf der Insel. "Einer der wichtigsten Zweige ist jedoch der Radtourismus", sagt Raimundo Alabern. Für Radsportler hat die Insel von weiten Strecken auf dem flachen Land bis hin zu Bergtouren einiges zu bieten. Wer mit dem Mietwagen oder Bus auf der Insel unterwegs ist, wird immer wieder Radfahrern begegnen, beispielsweise auf dem Weg zum einzigen Tafelberg von Mallorca, dem 542 Meter hohen Puig de Randa, wo Radfahrer an einzelnen Stationen sogar ablesen können, wie viele Kilometer sie noch zu bewältigen haben. Sehenswürdigkeiten: Auf dem Puig de Randa befinden sich drei Klöster. Während zwei von ihnen nicht mehr von Mönchen bzw. Nonnen bewohnt werden, leben im dritten Kloster noch Franziskaner. Von diesem Standort aus, wo sich auch eine Radarstation befindet, hat man bei schönem Wetter einen Ausblick auf die ganze Insel. Ebenfalls sehenswert ist das in den Bergen gelegene Kloster Lluc. Unter anderem beherbergt es ein Jungen-Internat. Täglich singen die Kinder des Knabenchors, der auch schon über Mallorca hinaus Bedeutung erlangt hat, gegen 11 Uhr in der Basilika des Klosters. Außerdem befindet sich in der Basilika die "Schwarze Madonna". Die Statue wurde der Legende nach von einem Hirtenjungen an dem Ort gefunden, an dem heute das Kloster steht. Er brachte die Figur ins eigene Dorf, doch am nächsten Tag war sie verschwunden. Man fand sie wieder dort, wo der Junge sie mitgenommen hatte. Nachdem die Madonna drei Mal an ihren Ursprungsort zurückkehrte, beließ man sie dort und errichtete die Kirche und das Kloster. Viele Gläubige pilgern deshalb nach Lluc. Verkehr: Wer sich auf Mallorca keinen Mietwagen zulegen möchte, findet zumindest im Großraum Palma eine gute Busverbindung vor. Zwischen Palma und S'Arenal pendeln mehrmals stündlich Busse und befördern die Fahrgäste zu günstigen Tarifen. Es gibt auch zwei Zugstrecken. die in Palma starten. Eine führt in die Stadt Inca im Landesinnneren. In Inca ist vor allem die Produktion von Lederwaren interessant. Die landschaftlich attraktivere Strecke führt jedoch von Palma in die Stadt Sollér. Die Schmalspurbahn verlässt die Hauptstadt in Richtung Norden und erreicht nach 26 Kilometern das in den Bergen gelegene Sollér, eine etwa 13.000-Einwohner-Stadt, die einst Umschlagplatz für mallorquinische Zitrusfrüchte war. Die Bahn wurde im Jahr 1912 gebaut. Die Lok und die fast schon historischen Holzwaggons lassen Fahrgäste eine Zeit-Reise im wahrsten Sinne des Wortes unternehmen. Aus Richtung Palma stoppt das Bähnchen, für das man Tickets an den Bahnhöfen bekommt, kurz oberhalb von Sollér. Von dort hat man bei schönem Wetter einen prächtigen Ausblick auf das im Tal gelegene Städtchen. Die einzig verbliebene Straßenbahn auf Mallorca fährt von Sollér aus nach Port de Sollér, also die Hafenstadt von Sollér. Dort kann man entweder einen schönen Nachmittag am Yachthafen verbringen oder sich eine Karte für eine der Fähren kaufen. Mit der Fähre geht es dann entlang von schroffen Felsen und malerischen Buchten nach Sa Calobra. Das Dorf kann auch über eine Serpentinenstraße erreicht werden und ist schon aufgrund seiner einsamen Lage einen Besuch wert. Weitere Informationen unter: www.illesbaleares.es

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