Zittern ist die Ausnahme

Von den vier heimischen Vereinen in der B-Junioren-Rheinlandliga ist mit dem FSV Salmrohr noch einer im Titelrennen.

Trier/Salmrohr. Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet aus dem Lager der Salmtaler Unzufriedenheit zu vernehmen ist. "In der vergangenen Saison haben wir über unseren Möglichkeiten gespielt, in dieser Saison sind wir bisher drunter geblieben", lautet die Winterbilanz von Trainer Winfried Kieren. Dennoch, wirklich "liegen lassen" hat der FSV nach Kierens Einschätzung nur zwei Punkte gegen Schweich. Unter diesem Aspekt ist der zweite Rang mit nur einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter SG Betzdorf mehr als akzeptabel. Das "Aber" folgt aber auf dem Fuß. Die Bilanz wird nämlich dadurch relativiert, dass der Tabellenzweite die Rückrundenduelle gegen die beiden schärfsten Konkurrenten Betzdorf und Koblenz auswärts austragen muss. Dennoch spricht Kieren angesichts von 13 Neuzugängen - zwei weitere kommen mit Daniel Mehrfeld und Jan Lombard (beide Eintracht Trier) noch dazu - von einer "ordentlichen Vorrunde". Und weiter: "Wenn die Schlüsselspieler gesund bleiben, spielen wir um den Titel mit."Edwin Gräfen, Coach der Steininger B-Junioren, spricht von einer "aufregenden Vorrunde", die seine Elf im Soll abgeschlossen hat: "Wir wollten einen Nichtabstiegsplatz, und den haben wir auch erreicht", so Gräfen, der allerdings mit der Chancenverwertung hadert. "Vorbildlich" dagegen nennt er die "Einstellung der Spieler in Training und Spiel" und registriert daher nicht von ungefähr eine gute Entwicklung im spielerischen und taktischen Bereich. An das höhere Tempo der neuen Klasse habe sich sein Team schnell gewöhnt, "aber, um zu punkten, müssen wir in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen." Das Polster von sechs Punkten auf einen Abstiegsplatz sieht Gräfen nicht als komfortabel an: "Wir werden bis zum Ende kämpfen müssen. Etwas mehr Kaltschnäuzigkeit vor den Toren wäre dabei sehr hilfreich." Der Kader hat sich kaum verändert - lediglich Alex Heyer hat die SG in Richtung Daun verlassen. Ein Rekord ist den B-Junioren der Trierer Eintracht nicht mehr zu nehmen. Nach Erwin Berg und Werner Kiesgen ist nun mit Rückkehrer Jürgen Tücks bereits der dritte Coach verantwortlich. Da diese Fluktuation die Teambildung nicht gerade fördert, ist der erste Nichtabstiegsplatz mit fünf Punkten Luft auf die Kellerkinder als Erfolg zu buchen. Zumal das Team überwiegend aus Spielern des jüngeren Jahrgangs gebildet wird und mit Eric Michels, Jason Jimenez und Pascal Marmann noch drei Akteure an die B I abgegeben wurden. Auf dem ersten Abstiegsrang steht dagegen die SG Schweich/Issel/Kenn. Die Moselaner sind ein Opfer der Drei-Punkte-Regel. "Nur vier Niederlagen sind zwar beachtlich", sagt Betreuer Albert Mandler, aber sechs Unentschieden bringen dich nicht großartig weiter." Es gibt noch mehr Kuriositäten aus dem Schweicher Lager zu berichten. Mit nur 15 Gegentreffern in elf Spielen stellen sie eine der besten Abwehrreihen der Liga, haben aber eben auch nur elf Mal ins Schwarze getroffen. Mandler hofft auf Besserung, weil mit Tim Junk (Eintracht Trier II) und zwei Spielern aus der eigenen B II die Durchschlagskraft erhöht werden soll. Ob der Vorstoß beim Verbandstag auf Aufstockung der Liga Erfolg haben wird, ist eher fraglich. Wenn auch nachvollziehbar ist, dass eine Abstiegsregelung, die ein Viertel der Klasse trifft, sicher nicht als zeitgemäß zu bezeichnen ist. Für Mandler fällt die Entscheidung über den Ligaverbleib in den ersten Spielen nach der Winterpause: "Bei St. Katharinen und gegen Weitefeld müssen wir unser Punktekonto aufstocken."

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