Zu nass, zu kalt, zu trübe – Nicht nur die Stimmung leidet unter diesem Sommer

Trier · Während der viele Regen den einen die Laune verhagelt, wird er für andere zur Existenzbedrohung: Gastronomen und Freibäder klagen über erhebliche Einbußen. Ab Montag soll es endlich warm und sonnig werden.

 Außer Regen nichts gewesen? Der Sommer 2012 lässt zu wünschen übrig.

Außer Regen nichts gewesen? Der Sommer 2012 lässt zu wünschen übrig.

Foto: Roland Grün
 Außer Spesen bisher nicht viel gewesen. Der Sommer 2012 ist - zumindest bis jetzt - buchstäblich ins Wasser gefallen. Linda Kaiser vom Trierer Sportamt schaut auf die endlos leere Wasserfläche im Trierer Südbad.

Außer Spesen bisher nicht viel gewesen. Der Sommer 2012 ist - zumindest bis jetzt - buchstäblich ins Wasser gefallen. Linda Kaiser vom Trierer Sportamt schaut auf die endlos leere Wasserfläche im Trierer Südbad.

Foto: Friedemann Vetter

Schon seit Wochen bietet das Wetter Anlass zum Meckern - und das völlig zurecht. Denn auch aus meteorologischer Sicht ist es zu kalt, zu nass und zu trübe. Das gilt insbesondere für die Region Trier. Im Juni fielen dem Diplom-Meteorologen Dominik Jung von wetter.net zufolge 120 Liter Regen pro Quadratmeter.

Das sind 65 Prozent mehr als normal - im Bundesvergleich ist das für Juni ein Spitzenwert. Am untersten Ende der deutschen Skala hingegen landet Trier aktuell mit den Julitemperaturen: 16,6 Grad Durchschnittstemperatur. Das ist ein Grad weniger als normal. "So viel kälter war es sonst nirgends", sagt Jung. Während das Regensoll für den gesamten Juli gestern bereits erfüllt war, gab es bisher erst 40 Prozent des üblichen Sonnenscheins.

Und das macht sich auch wirtschaftlich bemerkbar. "Dieser Sommer ist für die Gastronomie verheerend", sagt Gereon Haumann, Präsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbands. Er hofft auf einen goldenen August. Denn sollte das Wetter so bleiben, könnte dies für einige Betriebe das Aus bedeuten. Mit einem blauen Auge hingegen seien die Hoteliers davongekommen. Zumindest jene, die mit längerem Vorlauf gebucht werden.

Auch für die Freibäder der Region bringt der verregnete Sommer erhebliche Nachteile. Viele melden mehr als 50 Prozent weniger Badegäste. Über Einbußen klagen auch die Eisdielen, die Mosel-Schifffahrt und natürlich diejenigen, die Sommerkleidung verkaufen wollen. Viel besser läuft laut Michael Müller, Präsident des regionalen Einzelhandelsverbands alles, was gegen Kälte und Regen schützt. Insgesamt sind die Händler mit dem Umsatz aber ganz zufrieden.

Während ein Großteil der Kirsch- und Erdbeerernte verloren ging, war der nasse Sommer für das Wachstum von Weintrauben oder Getreide nicht schlecht. Allerdings ist die Gefahr von Pilzbefall recht hoch. Ebenso wie die Winzer hoffen auch die Bauern darauf, dass es bald warm und sonnig wird. Die Aussichten sind gar nicht so schlecht: Wetterexperte Jung rechnet damit, dass das Hochdruckgebiet Xerxes ab Montag für sommerliche 25 Grad und viel Sonne sorgt. Na endlich!

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