Zu spät für Klinsmann
Fußball-Camps gibt es reichlich: Einige werden aus rein kommerzieller Sicht angeboten, andere von Vereinen. Der VfL Trier geht dabei einen neuen Weg: Der Traditionsverein holt das von Klinsmann, Löw & Co. gepriesene FD21-Camp in den Herbstferien erstmalig in die Region Trier.
Trier. (AF) FD21? Das hört sich für viele erstmal nach Auto-Kennzeichen an. Oder nach einem Nebendarsteller im Science-Fiction-Film. Weit daneben! Wobei man aber mit dem Zukunftsaspekt nicht falsch liegt. FD21 lautet die offizielle Kurzform für "Fußball in Deutschland im 21. Jahrhundert". Maximal 60 Kinder können in Trier teilnehmen
Dahinter verbirgt sich ein Projekt der "Stiftung Jugendfußball", das vor sieben Jahren unter anderem von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann und seinem Nachfolger Jogi Löw ins Leben gerufen wurde. Klinsi & Co. werden zwar nicht dabei sein, wenn in den Herbstferien zwischen dem 10. und 12. Oktober erstmals ein FD21-Fußballcamp auf Betreiben des VfL Trier in der Region stattfinden wird. Das übernehmen ausgebildete Jugendtrainer, die speziell für diese Camps geschult werden. Maximal 60 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 15 Jahren können daran teilnehmen. Die maximale Gruppengröße für einen Trainer liegt dabei bei zwölf Kindern. Dass dabei gerade der VfL Trier das Camp in die Region holt, ist kein Zufall: Jahrelang hatte beim Traditionsverein aus Heiligkreuz - vor neun Jahren noch Oberligist - die Jugendarbeit praktisch komplett brachgelegen. Mittlerweile ändert sich das. So kicken wieder mehr als 60 Kinder in den Nachwuchs-Teams. Auch das neue Camp soll untermauern, dass es der VfL ernst mit der Jugendarbeit meint: "Der VfL leistet hier Pionierarbeit", sagt Jugendleiter Steffen Heyd. Dabei gehe es dem Klub nicht darum, über das Camp neue Talente in den Verein zu locken. Es gehe nicht um Selektion, sondern um Nachhaltigkeit. Heyd hatte dabei die Erfahrung gemacht, dass zumindest bei manchen anderen Fußballschulen nur die Talente richtig gefördert würden — auf Kosten der Schwächeren. Das soll beim FD21 anders sein. "Jeder soll Spaß haben, und am Ende soll auch ein Erfolgserlebnis stehen. Es geht uns nicht um kommerzielle Aspekte wie bei privaten Anbietern", sagt Heyd, der sich in der Nähe von Kaiserslautern ein Bild von den FD21-Camps gemacht hatte. Es gehe dabei nicht ausschließlich um das Fußballerische. "Ich habe Camps gesehen, da gab es zum Mittagessen Pizza und Cola. Das wird es hier nicht geben. Gesunde Ernährung gehört dazu." Das gelte auch für den Verhaltenskodex - etwa dass kein Kind angeschrien wird. Das sollte selbstverständlich sein bei einem Camp. Fußballerisch gibt es dabei ein exklusives Merkmal: FD21 ist der einzige Camp-Anbieter, der in Deutschland die durch Klinsmann populär gewordene Coerver-Methode lehren darf. Dahinter steckt ein spezielles Technik- und Koordinationstraining. Zur Methode gehört etwa, Tricks von Weltklasse-Kickern zu analysieren und sie vereinfacht ins Training einzubauen.Das Camp wird vom 10. bis 12. Oktober, jeweils 10 bis 16 Uhr, in Heiligkreuz stattfinden. Im Preis von 109 Euro sind unter anderem Mittagessen, Getränke, ein Adidas-Trikot, ein hochwertiger Ball enthalten. Informationen und Anmeldungen per E-Mail unter vfltrier-camp@web.de oder telefonisch bei Steffen Heyd, Telefon 0179/3972023. Internet: www.vfl-trier.de.